05 Jul

YOUTH & MOBILITY

Dieses Freiwilligendienstprojekt findet in Süd-Frankreich statt! Genauer gesagt in Gaillac. Das liegt nicht weit von Toulouse und es muss eine wirklich zauberhafte Gegend sein! Unsere Freiwillige Elisa ist da seit mehr als 9 Monaten und hat ein sehr vielfältiges Projekt erwischt. Aber lest selbst!

 

Langsam aber sicher neigt sich mein Freiwilligendienst hier in Gaillac in Südfrankreich leider dem Ende zu.
Als ich Anfang Oktober 2021 angekommen bin hätte ich niemals gedacht, dass die 10 Monate so unfassbar schnell vorübergehen würden! Aber es sind Monate mit zahlreichen unvergesslichen Momenten, Erinnerungen und Begegnungen sowie neuen bereichernden Erfahrungen.

Gaillac ist eine wunderschöne Kleinstadt mit 12 000 Einwohner am Tarn, mit historischem Altstadtkern und ca. 45 Minuten von Toulouse entfernt. Aufgrund ihrer Größe fehlt es etwas an Aktivitäten und jungen Leuten, also dem essentiellen, wenn man ein neues Land und dessen Kultur noch besser kennenlernen möchte.
Aber dafür gibt es Lösungen: fast jedes Wochenende geht es mit dem Zug nach Toulouse. Eine Stadt mit großem Kultur- und Freizeitangebot und vielen (internationalen) Studierenden. Wobei man sagen muss, dass die Anbindung mit Bus und Bahn nicht die beste und verlässlichste ist, besonders am Wochenende sollte man den letzten Zug nicht verpassen 😉

Mein Projekt ist in einer sogenannten maison des jeunes et de la culture (MJC), einem Jugend- und Kulturzentrum. Meine Mission ist es, europäische Mobilität zu fördern und mit Jugendlichen zu arbeiten.
Der Arbeitsalltag ist immer sehr abwechslungsreich von administrativen Aufgaben bis zur Hausaufgabenhilfe am Nachmittag oder Betreuung für Kinder und Jugendliche. Aber auch ein persönliches Projekt mit weiteren Freiwilligen, bei dem wir passend zum Europatag ein Event organisiert haben (mit Songcontest, Spielen und einem selbstkreierten Quiz sowie europäischem Essen). Die Schulferien sind immer besonders interessant und vielseitig, da wir Ferienfreizeitprogramm für Kinder und Jugendliche anbieten und auch mitgestalten können.
Also hieß es regelmäßig kreative Ideen für Aktivitäten finden, um Koch-, Bastel- und Sportkurse oder Ausflüge zu organisieren.
Aber ich durfte ebenso als Animateurin eine Skifreizeit oder einen Campingaufenthalt begleiten, was allerdings nicht nur Urlaub bedeutet 😉
Diese Fahrten bieten nebenbei auch super Gelegenheiten neue Regionen zu entdecken!

Am Anfang war es erstmals eine ziemliche Umstellung: neues Land, neue Stadt, ohne die Familie und Freunde. Trotzdem habe ich mich nie einsam gefühlt, da ich glücklicherweise direkt den Kontakt zu zwei Freiwilligen aus einer Nachbarsstadt gesucht habe, die ich heute gute Freundinnen und Travel-Buddies nennen kann.
Zusammen haben wir fast jedes Wochenende etwas unternommen, die Region erkundet, Ausflüge gemacht und zahlreiche Städte an der Côte d’Azur, in Italien und Spanien bereist.

Auch in der MJC wurde ich von meinem super netten Team herzlichst empfangen und integriert. Nach zwei Monaten kam auch eine zweite Freiwillige zu meinem Projekt hinzu, mit welcher ich ebenfalls zusammen lebe und mich wirklich super verstehe!
Zu zweit ist der Büroalltag deutlich lustiger und es ist schön nach Hause zu kommen und nicht alleine zu sein und immer zusammen etwas unternehmen zu können.

Ich hatte anfangs zum Glück keine großen Probleme mit der Sprache, da ich Französisch seit mehreren Jahren in der Schule gelernt habe und auch Familie in Frankreich habe. Trotzdem ist der „accent du sud“ etwas gewöhnungsbedürftig!
Da muss man erstmal genau hinhören um alles richtig zu verstehen und Missverständnisse zu vermeiden: der Ausdruck „Chocolatine“ statt „Pain au chocolat“ war für mich ein kleiner Kulturschock 😀
Aber trotz Allem merke ich eine deutliche Verbesserung und mehr Selbstsicherheit nicht nur in Französisch, sondern auch in Englisch, da wir unter Freiwilligen häufig doch auf Englisch kommunizieren.

Leider bleibt es problematisch sich bei den Einheimischen vor Ort zu integrieren, so dass man oft „unter Freiwilligen“ bleibt, was mir persönlich auch sehr gefällt da man zahlreiche neue Kulturen kennenlernt.
Ein kleiner Tipp zum Finden von Freunden vor Ort ist Bumble for friends oder Erasmus Gruppen zum Beispiel auf Facebook, dort gibt es immer super offene und interessierte Menschen, mit denen man viel unternehmen kann.
Ebenso bieten die zwei Seminare des Freiwilligendienstes eine super Gelegenheit weitere Freiwillige kennenzulernen, sich auszutauschen und somit Kontakte in der Region oder in anderen Städten zu knüpfen. So sind wir bei unserer Reise bei einem Freiwilligen untergekommen und haben weitere Freiwillige besucht und getroffen.

Ich bin sehr dankbar für die Zeit als Freiwillige an der MJC Gaillac, mit allen wertvollen und bereichernden Erfahrungen, die ich dort machen durfte die mich besonders auf persönlicher Ebene haben wachsen lassen.
Somit kann ich es jedem nur herzlichst weiterempfehlen einen Freiwilligendienst im Ausland zu machen und sich zu trauen, ein neues Abenteuer zu beginnen!