Voluntariado Construyendo Europa II
„Voluntariado Construyendo Europa II“ war ein EFD-Projekt in Spanien. In dem kleinen Ort Tocina. Unsere Freiwillige Janna hatte dort 7 Monate verbracht. Zur Zeit haben wir übrigens gerade ihre Nachfolgerin dort. Hier Jannas schöner Bericht nachdem sie nun wieder in der Heimat ist:
Sommer, Sonne, Strand und mehr… das ist es was man von einem Aufenthalt in Spanien erwartet. Mir ging es damals genauso, als ich mich Anfang 2015 dazu entschieden habe, meinen Freiwilligendienst dort zu verbringen. Gut, das waren natürlich nicht die einzigen Gründe: Ich wollte außerdem Spanisch lernen und etwas Sinnvolles tun – für andere, aber auch für mich.
So kam es, dass ich in Tocina landete. Ich lebte 7 Monate in dem, für meine Verhältnisse, kleinen Dorf (ich komme aus Bielefeld und das ist schon eher eine Stadt). Das ist natürlich etwas anderes, als in Madrid oder Barcelona zu leben, aber ich kann sagen, ich habe es im Nachhinein nie bereut. Viele Freunde (andere Freiwillige) berichteten mir von anfänglichen Startschwierigkeiten, da man in so einer großen Stadt doch recht schnell verloren geht oder sich einsam fühlt. Das war bei mir eigentlich nie der Fall. Im Gegenteil. In Tocina und los Rosales (es ist eigentlich ein Dorf, besteht aber aus zwei Teilen, dem Alten und dem Neuen, daher zwei Namen) war ich eher schon eine kleine Berühmtheit. Was natürlich auch erst mal komisch ist, aber man gewöhnt sich sehr schnell an die interessierten Blicke auf der Straße 😀
Meine Hauptaufgabe war anfangs das Erlernen der Sprache. Ich hatte zwar Spanisch in der Schule, aber davon war nach dem Abschluss nicht viel übrig, Vor allem der andalusische Akzent ist zuerst schwer zu verstehen, aber nach einiger Zeit war das kein Problem mehr. Meine offizielle Arbeit war im Jugendzentrum. Dort habe ich fünf Tage die Woche gearbeitet. Die Stundenzahl hängt immer sehr von der Jahreszeit ab, so dass ich anfangs mehr arbeiten musste und ab Mai/Juni dann weniger, weil es schlichtweg einfach so heiß war….und ja liebe Interessierte da draußen vorm PC, wenn ich HEISS schreibe, meine ich auch HEISS! Also in den Sommermonaten sind es wirklich durchschnittlich 30-35° Grad. Mittags auch mal 40°. Das solltest ihr vorher wissen 😉
Zwei Monate meiner Zeit dort bin ich auch in die beiden Grundschulen gegangen und habe beim Englisch- Unterricht geholfen, sowie in die weiterführende Schule, wo ich die Schüler über Erasmus informiert habe (viele dort kennen dieses Angebot nicht). Außerdem habe ich die Jugendlichen auf Ausflügen begleitet und beim Aktivitäten-Programm, was jedes Quartal erstellt wird, mitgeholfen.
Gelebt habe ich bei einer netten, älteren Dame zuhause, die sich sehr bemüht hat, damit es mir gut geht. Dort hatte ich mein eigenes Zimmerchen mit Bett, Tisch und Schrank und habe mir das Bad mit ihr geteilt. In meiner Freizeit bin ich mal nach Sevilla gefahren (30 min mit dem Regionalzug, Tickets sind auch bezahlbar.), habe Padel gespielt (sowas wie Tennis) und viel Zeit mit den Spaniern verbracht, von denen einige wirklich gute Freunde geworden sind. Die letzten Wochen konnte ich mir dann selbst überlegen, wie ich meinen Teil zur Gemeinschaft betragen kann. Ich habe mich entschieden einen Deutschkurs anzubieten, was auch recht gut aufgenommen wurde.
Generell habt ihr immer die Möglichkeit selbst kreativ aktiv zu werden, also z.B. durch das Anbieten eines Kurses (Zumba, Kochkurs oder vielleicht Modelschiffbau? :D) – was auch immer euch einfällt und gefällt! Ich kann jedem nur raten nach Tocina zu gehen, denn ich habe es wie gesagt nie bereut. Auch der Kontakt zu Eurocircle war durchweg positiv und ich kann mich in keinster Weise beschweren!
Also nur Mut – und viel Erfolg beim Berwerben! 🙂