Take part!
„Take part!“ ist ein Freiwilligendienstprojekt im schönen Amiens in Frankreich. Unsere Freiwillige Kristin war dort für mehrere Monate und hat einen sehr lesenswerten Bericht über ihre zeit dort verfasst. Lest selbst!
Im Juli 2019 erhielt ich mein Abiturzeugnis und war somit offiziell keine Schülerin mehr. Viele Möglichkeiten standen mir offen und es war mehr als schwer sich zu entscheiden, welche Möglichkeit am besten zu mir passen würde.
Über das Europäische Jugendprotal des Europäischen Solidaritätskorps bin ich auf das Projekt von Centre Europe Direct Hauts-de-France gestoßen.
Centre Europe Direct Hauts-de-France ist ein offizielles Informationscenter der Europäischen Union und hat die Aufgabe den europäischen Bürgern die EU näherzubringen.
Mein Projekt in Amiens hatte eine Laufzeit von vier Monaten, begonnen am ersten September und beendet am 31. Dezember 2019.
Die Mission eines anderen Freiwilligen und mir war es, Präsentationen über unsere Heimatländer vorzubereiten und natürlich auch zu präsentieren.
Präsentiert wurden diese Präsentationen vor sehr unterschiedlichen Altersgruppen und Menschen.
An einem Tag konnte ich die Präsentation vor Drittklässlern halten und am nächsten Tag mit zukünftigen Abiturienten. Eine Aufgabe lag also darin sich auf verschiedene Situationen und Klimata einzustellen.
Größtenteils habe ich die Präsentationen auf Französisch vorgestellt, was anfangs gar nicht so einfach war. Auf Wunsch des Lehrers kam es aber auch dazu, dass die Präsentationen auf Englisch vorgestellt wurden.
Eine weitere Aufgabe war über die Mobilität in Europa zu informieren, besonders das Programm Erasmus+. Mehrmals sind wir dafür weiter weggefahren, um mit jungen arbeitslosen Erwachsenen zu sprechen, ihnen ihre Möglichkeiten als junge Europäer zu zeigen und sie bestenfalls zu motivieren.
Zusätzlich gab ich jeden Freitag in einem Collège ein Sprachatelier, um mit Schülern ein bisschen auf Deutsch zu reden.
Für dieses Atelier hatte ich keine Richtlinien erhalten, ich konnte also selber entscheiden wie ich mit den Schülern auf Deutsch interagieren wollte.
Im Vordergrund stand natürlich die Sprache, aber auch, dass die Schüler die Hemmungen vor dem Sprechen verlieren.
Während meiner Zeit in Frankreich wohnte ich in einem Haus im Zentrum der Stadt. Ich hatte ein eigenes, geräumiges Zimmer mit einem Waschbecken, Schreibtisch, Bett und Schrank. Das Badezimmer (Toilette und Duschraum) sowie die Küche habe ich mir mit vier anderen Leuten geteilt.
Meine erste Woche in Frankreich war gleichzeitig die erste Woche der neuen Erasmus Studenten an der Universität in Amiens.
Aufgrund dessen konnte ich an der „Welcome-Week“ der Universität teilnehmen und konnte so direkt Anschluss finden. Weiterer Kontakt zu Studenten erfolgte durch wöchentliche Sprach- und Kulturkurse an der Universität.
Montags von neun bis zwölf Uhr fand der Sprachkurs statt und jeden Donnerstag von zehn bis zwölf Uhr fand der Kulturkurs statt. Beide waren sehr interessant und haben mir nicht nur bei der Sprache geholfen, sondern auch mein Wissen über das Land Frankreich erweitert.
Da mein Aufenthalt in Frankreich nur vier Monate lang war, war für mich ein Seminar geplant, dass sowohl die Rolle des Ankunftsseminars als auch des Midtermseminars übernahm.
Dort traf ich das erste Mal auf andere Freiwillige, abgesehen von dem zweiten Freiwilligen in meinem Projekt und hörte von ihren Projekten, Erfahrungen und Motivationen. Das Seminar war fünf Tage lang und fand im Süden von Frankreich, in einer kleinen Stadt Namens Sommières statt. Besonders interessant war es, sich mit anderen Freiwilligen auszutauschen und ihre Gründe für ein EVS zu erfahren.
Mein Freiwilligendienst ist wie im Flug vergangen und ich werde meine Zeit in Amiens vermissen. Dank der tollen Unterstützung im Projekt und der Geduld mit meinen mangelnden französischen Kenntnissen, konnte ich mein Sprachniveau deutlich verbessern. Die drei Mitarbeiter in Centre Europe Direct haben mich mehr als willkommen geheißen in ihrem Team und haben mir jederzeit Hilfe angeboten. Die Erfahrungen, die ich hier gesammelt habe, sind einzigartig, genau wie die Menschen, die ich in den vier Monaten kennenlernen durfte.