SOLIDARIETA
Der Original-Titel dieses Projekts ist ziemlich lang: „SOLIDARIETA: Solidarity at Oneness: Learning Experiences Dedicated to Activities Reinforcing Inclusion & Equity in Trentino-Alto Adige“. Zu lang für den Titel dieses Berichts. Der stammt von unserer Freiwilligen Lena. Sie leistet den Dienst in Pergine. Hier ihr schöner Bericht:
La bella Italia – Freiwilligendienst in (Nord)-Italien
Während meines Freiwilligendienstes in Italien von September 2022 bis Juli 2023 habe ich in einem Jugendzentrum gearbeitet. Dieses Jugendzentrum befand sich in der Stadt Pergine Valsugana (Nähe Trento), in der ich auch gewohnt habe. In meinem Apartment habe ich gemeinsam mit einer französischen Freiwilligen gelebt, die ebenfalls im gleichen Projekt wie ich eingesetzt war.
Unterhalten haben wir uns in Englisch, da wir beide zu Anfang noch kein Italienisch sprechen konnten. Cool daran war, dass ich nicht nur bei der Arbeit Italienisch gelernt habe sondern auch meine Englischkenntnisse noch mehr verbessern konnte.
Unsere Arbeitswoche war immer sehr abwechslungsreich, nie langweilig und sah folgendermaßen aus:
Von Montag bis Freitag haben wir nachmittags in dem Jugendzentrum und Donnerstagmorgen im Kindergarten gearbeitet. Jeder Tag im Jugendzentrum stand unter einem anderen Motto:
Montag war der kreative Tag. An diesem Tag haben wir mit den Jugendlichen themenspezifische Sachen gebastelt.
Der Dienstag stand unter dem Motto Bewegung. Wir sind an diesem Tag mit den Jugendlichen raus in einen Park gegangen und haben dort Fußball, Basketball oder Tischtennis gespielt. Je nachdem worauf die Jugendlichen Lust hatten und was der Park zu bieten hatte.
Mittwoch und Donnerstag wurde Nachhilfe angeboten.
Der Freitag stand unter dem Motto Sprache und Spiele. Dort haben wir unterschiedliche Gesellschafts- oder Kartenspiele mit den Jugendlichen in Englisch gespielt.
Außerdem gab es in dem Jugendzentrum einen Billardtisch, eine Tischtennisplatte und zwei Kicker, die die Jugendlichen zu den Öffnungszeiten jederzeit benutzen durften. Besonders schön an der Arbeit fand ich den direkten Kontakt zu den italienischen Jugendlichen.
Da diese das Jugendzentrum freiwillig in ihrer Freizeit besucht haben, hatte man direkt ein lockeres Verhältnis zueinander, wodurch das gegenseitige Kennenlernen überhaupt nicht schwierig war. Außerdem hat man dadurch schnell die italienische Sprache gelernt, da man schließlich darauf angewiesen war, Italienisch zu sprechen.
Natürlich war dies am Anfang erst einmal ziemlich überwältigend, aber mit der Zeit hatte man sich immer mehr an die Sprache gewöhnt, sodass nach einigen Wochen einfache Unterhaltungen überhaupt kein Problem mehr waren.
Am Wochenende hatte ich in der Regel frei und ich habe diese Zeit mit anderen Freiwilligen aus Trentino verbracht. Wir haben viele verschiedene Städte in Italien besucht, waren gemeinsam wandern, haben gemeinsam Urlaub gemacht oder uns gegenseitig besucht und zusammen gekocht, Spiele gespielt und natürlich viel Eis und andere italienische Spezialitäten probiert. Da uns Freiwilligen ein Busticket für die komplette Region Trentino zur Verfügung stand, war der Fahrweg auch kein Problem.
Nun zum Thema Betreuung während des Auslandsjahres bei einem ESK- Programm. Meine Erfahrung kann nur bestätigen, dass diese hervorragend ist. So gibt es zum einen die deutsche Organisation, in meinem Fall war das natürlich Eurocircle, die einen unter anderem auf das Auslandsjahr vorbereitet hat.
Dann gibt es eine Organisation im Aufnahmeland, die einem vor Ort zur Seite steht, mit einem die Seminare vor Ort macht und einen mit den anderen Freiwilligen in der Umgebung in Kontakt bringt. So kann ich mich noch sehr genau an den Moment erinnern, als ich im Zug nach Italien saß und von meiner italienischen Organisation eine Email mit all den Namen der anderen Freiwilligen in Trentino und Südtirol bekommen habe.
So hatte ich gleich von Tag eins die Namen und Kontakte der Freiwilligen vor Ort, was das gegenseitige Kennenlernen sehr vereinfachte. Außerdem hat man ebenfalls noch eine Ansprechperson bei der Arbeitsstelle, die für Fragen und Probleme bei der Arbeit zur Verfügung steht.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich einen Freiwilligendienst im Ausland sehr empfehlen kann. Man wächst nicht nur über sich selbst hinaus, sondern lernt sich selbst noch einmal neu kennen, meistert Herausforderungen, die für einen unüberwindbar schienen und bewegt sich aus seiner Komfortzone heraus.