15 Mai

Primary School And Summer Activities For Youth

Wir haben eine Freiwillige im Norden Spaniens im schönen A Coruña. Friederike leistet hauptsächlich einen Dienst in einer Grundschule, hilft aber auch in einer Jugendeinrichtung aus. Alles also sehr vielfältig! Sie hat einen wirklich sehr lesenswerten Bericht geschrieben. Auf geht’s!

 

Mein Name ist Friederike, ich bin 18 Jahre alt und mache seit September einen einjährigen Freiwilligendienst in A Coruña.
Das ist eine beschauliche Hafenstadt an der Atlantikküste in Galizien. Meine Aufnahmeorganisation hier vor Ort ist die Fundación Paideia Galiza.

Ich arbeite in einer Grundschule mit angeschlossenem Kindergarten als auxiliar de conversación zusammen mit einer Englischlehrerin und begleite sie durch die Klassen.
Wir unterrichten in den fünften und sechsten Klassen, sowie einige Stunden pro Woche im Kindergarten Englisch. Mit den Kindern im Kindergarten singen wir Lieder, tanzen und lernen einfache Vokabeln, z.B. Zahlen, Farben, das Wetter oder Körperteile.
In den fünften und sechsten Klassen unterrichte ich teilweise schon selbst. Ich überlege mir Projekte für besondere Anlässe oder Feiertage wie Thanksgiving, Weihnachten, Valentine’s Day oder Peace Day.
Manchmal arbeite ich auch mit einzelnen Schüler:innen, die besonderen Unterstützungsbedarf in Englisch haben.
Die Kinder sind offen, freundlich und sehr neugierig. Es macht mir großen Spaß mit ihnen zu arbeiten und sie zu unterstützen. Auch die anderen Lehrkräfte, die ich hier kennenlernen durfte, sind sehr offen, hilfsbereit und interessiert. Natürlich ist der Tagesablauf meistens gleich, aber langweilig wird es eigentlich nie, da immer unterschiedliche Dinge anstehen: verschiedene Projekte, Vorbereitungen auf Tests, mündliche Sprachüberprüfungen und auch Ausflüge.

Wenn das Schuljahr zu Ende ist, werde ich den Sommer über in einer Jugendfreizeiteinrichtung arbeiten.
Dort werde ich Aktivitäten für die Jugendlichen organisieren und sie begleiten. Ich freue mich schon darauf, noch einmal etwas ganz anderes zu machen. Es wird eine interessante Erfahrung, da es zum einen eine ganz andere Altersgruppe ist, zum anderen steht nicht der Unterricht im Fokus.

Ich meiner Freizeit mache ich viele verschiedene Dinge, meistens gemeinsam mit Freunden, die ich hier kennengelernt habe.
Ich mache viel Sport, habe vor ein paar Wochen mit dem Surfen begonnen, habe Kochkurse besucht und mache gerade einen Nähkurs.
An den Wochenenden gehen wir zu Events in der Stadt, machen Ausflüge, erkunden die nähere Umgebung oder fahren – wenn es die Zeit erlaubt – auch schon mal etwas weiter, z.B. nach Porto oder nach Madrid.
Meine Freundesgruppe ist sehr international, es sind viele Freiwillige, die in einer ganz ähnlichen Situation sind. Entgegen meiner Erwartung ist es gar nicht so einfach, Spanier kennenzulernen. Aber wenn man ein bisschen länger hier ist, klappt es dann doch.
Auch die Natur in Galizien gefällt mir sehr; das Meer, die Stände, die Klippen aber auch die kleinen Wälder sind unglaublich schön.
Es stimmt schon, dass es hier häufiger mal regnet, sicherlich mehr als in anderen Teilen von Spanien, aber die Temperaturen sind meist angenehm und mit der richtigen Kleidung ist das kein Problem.
Mein Spanischlevel lag, bevor ich herkam, bei B1-B2. Darum hatte ich auch keine großen Probleme mit der Verständigung.
Allerdings gibt es in Galizien eine Besonderheit: Viele Menschen sprechen Gallego, eine Regionalsprache. Diese wird gerade auf dem Land hauptsächlich gesprochen, hier in der Stadt überwiegt jedoch das Castellano, also das „normale“ Spanisch. Glücklicherweise ist das Gallego dem Spanischen – also dem Castellano – sehr ähnlich und mittlerweile kann ich es auch schon ganz gut verstehen – und die Sprache ist mir auf jeden Fall ans Herz gewachsen.
Leider habe ich es bisher noch nicht geschafft, einen Sprachkurs zu machen, denke aber, dass das im Sommer noch klappen wird.

Bevor ich losgefahren bin, war ich ziemlich aufgeregt und habe mich gefragt, ob meine Entscheidung für den Freiwilligendienst wohl die richtige war. Auch habe ich mir Sorgen gemacht, ob ich in A Coruña Freunde finden würde, wie ich mit meinen Mitbewohner:innen zurechtkommen werde und natürlich, ob die Arbeit an der Schule mir gefallen wird.
Jetzt, auch wenn ich gerade etwas mehr als die Hälfte hinter mir habe, kann ich sagen, dass es definitiv die richtige Entscheidung war! Ich bin sehr glücklich mit meiner Entscheidung und froh, dass ich mich getraut habe, diesen Schritt zu gehen.
Seitdem ich hier bin, habe ich mich weiterentwickelt und bin gewachsen. Ich habe viel gelernt, auch über mich selbst. Für mich ist es das erste Mal, dass ich längere Zeit an einem anderen Ort bin als meine Familie, noch dazu in einem anderen Land.
Ich denke, dass ich aus meiner Zeit hier sehr viel mitnehmen werde, was mir im Studium und in meinem weiteren Leben helfen wird.