Our Neighbourhood Extended Through Volunteers
„Our Neighbourhood Extended Through Volunteers“ ist ein Freiwilligendienstprojekt im Europäischen Solidaritätskorps in Dudley/England. Das liegt in der Nähe von Birmingham. Unser Freiwilliger Jonas hat einen sehr schönen Bericht geschrieben und fühlt sich dort sehr wohl. Er ist ein erfahrener Freiwilliger und gibt wirklich eine hilfreiche Einschätzung der ganzen Unternehmung. Viel Spaß beim Lesen!
Als ich gebeten wurde einen Text über das Projekt zu schreiben an dem ich teilnehme, habe ich erstmal zurück an den Anfang gedacht und mir ist erstmals bewusst geworden, wie viel ich schon hier erlebt habe und, dass es nun fast 3 Monate schon sind, die ich hier bin.
Aber erstmal von Anfang an, mein Name ist Jonas, ich bin nun seit einer Woche 19 Jahre alt und ich wurde geboren im mehr oder weniger wunderschönen Ostfriesland. Ich habe schon früh Interesse an freiwilligen Aktivitäten gefunden, so war ich auch ein großer Teil meiner Jugend die freiwillige Feuerwehr. Etwa 7 Jahre habe ich da geholfen, wurde ausgebildet und habe viele Freunde gefunden.
Als ich dann mit der Schule fertig war und mir noch nicht hundertprozentig sicher war, wo es hingehen soll, ist mir schnell klar geworden, dass ich etwas im sozial-freiwilligen Sektor machen möchte.
So bin ich dann im September in Dudley, England, gelandet. Für die meisten Menschen ist das wahrscheinlich kein Begriff, deswegen eine kurze Einordnung.
Dudley liegt im sogenannten Black Country, eine Region Englands, welche sehr wichtig war während des Industriezeitalters, daher auch der Name (schwarze Wolken, Rauch…). Dennoch ist es heutzutage eigentlich eine ganz schöne Gegend. Natürlich gibt es noch einige Artefakte aus der vergangenen Zeit, wie etwa ein paar alte Fabrikgebäude, alte Wohnhäuser und die weltbekannten kleinen Reihenhäuser aus so ziemlich jeder Stadt Englands.
Es gibt ein paar Sehenswürdigkeiten, wie der Zoo, die Burg und das Black Country Living Museum, welches eine lebensechte Nachbildung einer englischen Stadt aus dem 19ten Jahrhundert ist.
Doch nun zu meiner eigentlichen Arbeit hier. Ich arbeite in einem Projekt, dessen Ziel es ist die Nachbarschaft und die verschiedenen Gemeinschaften zu verbinden. So nehme ich etwa an einer Kunstklasse, ein paar Jugendgruppen und einem Basketballtraining teil und organisiere sie, um die Jugendlichen kennenzulernen, sie zu motivieren an anderen Projekten teilzunehmen und sich zu engagieren. Auch arbeite ich zwei Tage die Woche als Assistenzlehrer in einer Privatschule, in der ich sehr viel mit der lokalen Jugend zu tun habe und die Kinder bei ihrem Lernen unterstützen darf.
Meine Zeit hier ist eine Erfahrung, für die ich unfassbar dankbar bin. Ich lerne jeden Tag neue Sachen, seien es banale Dinge, wie eigenständig sein oder das Fahrrad selbst zu reparieren oder weniger greifbare Dinge, wie etwa Aspekte der englischen Kultur und der vielen anderen Kulturen, die hier zusammenkommen.
Apropos „andere Kulturen“, wir Freiwilligen teilen uns zwei Häuser in der Stadt, da wir aus den unterschiedlichsten Kulturen kommen (Spanien, Deutschland, Rumänien, …) gibt es natürlich den ein oder anderen Konflikt, aber im Endeffekt lernen wir viel von einander und wir verstehen uns alle prächtig. Wir machen regelmäßig Tagesausflüge in andere englische Städte, wie etwa Stratford-Upon-Avon, die Heimatstadt Shakespeares oder Wolverhampton, die Heimatstadt des berühmten Fußballklubs.
Ich kann jedem, der Interesse an den verschiedensten Kulturen hat und sich vorstellen kann in England zu leben, dieses Projekt empfehlen. Es ist manchmal echt eine Herausforderung aber man lernt umso mehr.