Monkey Business
„Monkey Business“ ist ein Freiwilligendienstprojekt was sich mehrfach hier bei unseren Projektberichten finden lässt. Es ist ein außergewöhnliches Projekt. Es geht um die Pflege von exotischen Tieren – meist Menschenaffen – in den Niederlanden. Im Moment ist unser Freiwilliger Murezi dort und hat einen ganz wunderbaren Bericht verfasst, der sehr aufschlussreich ist und den wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen.
Zu allererst muss ich natürlich sagen, dass meine Erfahrung sicherlich einiges anders war durch den Einfluss der Corona-Pandemie.
Alles in allem, genieße ich jedoch das Projekt in vollen Zügen. Der Arbeitsalltag ist größtenteils durch körperliche, aber einfach umzusetzende Tätigkeiten geprägt in Abwechslung mit ausreichenden Pausen und bequemen Aufgaben wie das Vorbereiten von Verhaltens- und Beschäftigungsaktivierenden „Spielzeugen“.
Das Arbeitsumfeld ist grundsätzlich sehr gut, geprägt durch freundliche Kollegen und ein internationales Team. Ein negativer Aspekt für mich ist jedoch, dass ein Großteil der niederländischen Mitarbeiter und Vorgesetzten zeitweise kontinuierlich niederländisch spricht, was die Kommunikation erschwert und zum Teil an der Eingebundenheit in das Team zweifeln lässt.
Für gewöhnlich funktioniert der Tagesablauf mehr oder weniger reibungslos und Überstunden sind quasi nicht vorhanden, sodass eine Planung des weiteren Tages kein Problem ist. Allerdings prägt mich und einige andere Freiwillige vor Ort das Gefühl, dass die zu erledigende Arbeit lediglich von den zahlreichen Freiwilligen und Praktikanten durchgeführt wird, wohingegen die bezahlten Angestellten eher eine koordinierende Funktion haben, was teilweise zu Unzufriedenheit führt.
Dies ist nicht immer und nicht bei allen Vorgesetzten der Fall, wen eine klare Hierarchie nicht abschreckt, sollte hier kein Problem sehen. Nur um sicher zu gehen, kein falsches Bild zu erzeugen, mit Abstand die meisten der Kollegen und Vorgesetzten sind freundlich und hilfsbereit.
Ein positiver Aspekt meiner Erfahrung sind vor allem die außergewöhnliche Tätigkeiten. Mit einer Vielzahl verschiedenster exotischer Tiere ist es jeden Tag aufs Neue ein Erlebnis, dass ich derartig wahrscheinlich nie wieder erfahren werde. Insbesondere die Arbeit mit den Primaten ist für mich immer wieder aufregend, da es mir gute Einblicke in verschiedenste Themenbereiche gewährt, z. B. Gruppendynamik, abnormes Verhalten durch Gefangenschaft, fehlerhafte Pflege oder Ernährung, etc.
Des Weiteren gefällt mir persönlich sehr gut, in ein großes Spektrum an Arbeitsbereichen involviert zu sein, wie beispielsweise das Zubereiten von Futter und das Wechseln der Abteilungen alle paar Monate, wodurch die Arbeit mir abwechslungsreicher und wichtiger für das Tierwohl erscheint.
Wie bereits genannt ist das soziale Umfeld durch ein sehr internationales Team geprägt, wodurch ich viel über Kultur und Gesellschaft gelernt habe und hoffe dies zu meinem Nutzen in meinem weiteren Leben anwenden zu können.
Das Zusammenleben mit den anderen Freiwilligen gefällt mir sehr gut, speziell während den härteren Zeiten der Restriktionen ist es schön, dass quasi immer jemand zu Hause ist mit dem man etwas unternehmen, Spaß haben oder auch einfach nur reden kann. Durch die verschiedenen Nationalitäten gibt es immer wieder Neues zu entdecken.