15 Okt

Life, Land and Water Project (ViTA)

Innerhalb dieses großen Projekts sind ganz viele sehr kurze Freiwilligendienste zusammengefasst, wo sehr viele Freiwillige aus allen möglichen Ländern zusammen kommen. Und zwar in der Wüste. Ja! In der Tabernas im Süden Spaniens. Wir entsenden ja immer wieder dorthin. Man unterstützt die ökologische Arbeit vor Ort. Unsere Freiwillige Julia war dort für 3 Wochen. Hier ihr toller Bericht!

 

Ich habe als Freiwillige des European Solidarity Corps etwas mehr als drei Wochen im “Cortijo Los Baños – Al Haman” im Süden Spaniens verbracht.
Mein Freiwilligendienst befasste sich vor allem mit dem Bereich der Permakultur und einer nachhaltigen Lebensweise in einem Eco-Village.
Die Gemeinde Al Haman liegt in einem der trockensten Teile Spaniens, der sehr mit Dürren und Wüstenbildung zu kämpfen hat. Dementsprechend ist eine wassersparende und nachhaltige Lebensweise in dieser Region umso wichtiger.
Ich als Freiwillige habe einen Einblick in die Funktionsweisen einer nachhaltigen und umweltschonenden Lebensweise in dieser Region bekommen. Die Gemeinde hat einen eigenen großen Obst- und Gemüsegarten, aus dem wir einen großen Teil unserer täglichen Lebensmittel bezogen haben. Das besondere an diesem Garten ist, dass die Pflanzen dort nicht mit Pestiziden behandelt werden.
Die Pflanzen und Bäume auf dem gesamten Gelände werden ebenfalls mit einem komplexen und sehr sparsamen Wassersystem bewässert. Durch Händewaschen und Duschen verbrauchtes Wasser wird aufgefangen, grob gereinigt und zur Bewässerung der Pflanzen durch das Tröpfchenbewässerungssystem genutzt.

Wir Freiwillige wurden in drei verschiedene Gruppen unterteilt, die täglich wechselten und sich um jeweils andere Arbeitsbereiche kümmerten.
Die Arbeitsbereiche umfassten zum einen die Arbeit in dem Obst- und Gemüsegarten, als auch Reparaturen an dem Wassersystem. Darüberhinaus gibt es auf dem Gelände auch zahlreiche Tiere, wie Pferde oder Ziegen, die wir täglich fütterten und um die wir uns kümmerten.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil unserer Arbeit war das Pflanzen von Bäumen, was die Wüstenbildung aufhalten und die Bodenqualität verbessern sollte.
Der letze Arbeitsbereich umfasste den Sektor „Bioconstruction“, was so viel bedeutet, wie das Bauen mit nachhaltigen Rohstoffen. Um die seltenen Regenfälle in der Region besser im Boden speichern zu können, bauten wir Steinmauern und Zuckerrohrrollen, die die Wassermengen zurückhalten, sodass das Wasser besser im Boden versickern kann.
Jeder dieser Arbeitsbereiche hat mir großen Spaß gemacht und mich unfassbar viel über Permakultur und eine nachhaltige Lebensweise gelehrt. Neben der Arbeit gab es viele Workshops über gesunde Ernährung, Natural Cosmetics, Meditation, Yoga und vieles mehr. Auch die Workshops haben mir sehr gut gefallen, da sie das Bewusstsein über den eigenen Körper und Geist gestärkt haben und uns als Gruppe auch näher zusammen gebracht haben. An den Wochenenden machten wir Ausflüge ans Meer, in das naheliegende Dorf, in die Berge und zu einem Konzert.

Die Leute in dieser Gemeinde sind die herzlichsten und gastfreundlichsten Menschen denen ich je in meinem Leben begegnen durfte. Dieser Ort hat sich wirklich, wie ein zweites Zuhause angefühlt und mich offen und freundlich empfangen. Ich habe viele neue Erfahrungen gesammelt, bin an meine Grenzen gegangen und habe sehr viel neues Wissen über Permakultur und Nachhaltigkeit mitgenommen. Ich würde jedem, der sich für diese Themen interessiert und offen für neue Menschen und Erfahrungen ist raten, seinen Freiwilligendienst dort zu absolvieren.