Let’s Save the Sea Turtles
„Let’s Save the Sea Turtles“ ist ein EFD-Projekt im Südosten der Türkei. Wie man sich vorstellen kann, war es nicht einfach sich in diesen Zeiten für einen EFD in der Türkei zu entscheiden. Aber sollte man jedes europäische Engagement in der Türkei einstellen? Hier also der ermutigende Bericht unserer Freiwilligen Amina.
Trotz Warnungen von Freunden und Familie habe ich mich also auf den Weg in die Türkei gemacht. Mein Beweggrund war ein zweimonatiges EFD, bei dem ich Schildkrötenbabies retten wollte. Ich war trotz der politischen Anspannungen zwischen Deutschland und der Türkei recht entspannt und die Einreise verlief auch gut.
Anfangs war uns Freiwilligen relativ unklar, wie die konkrete Planung der Aktivitäten aussah. Wir haben dann aber relativ schnell alle wichtigen Informationen bekommen und unsere Fragen wurden geduldig beantwortet.
Unsere täglichen Aufgaben von Montag bis Freitag waren immer Abends zwei Stunden Müll am Strand einzusammeln und dann in der Nacht am Strand zu patrouillieren und geschlüpfte Schildkrötenbabies aufzusammeln und denen später den Weg ins Meer zu zeigen. Das Einsammeln von Müll am Strand war zwar nicht meine liebste Aufgabe, aber es war eindeutig notwendig.
Auf das Patrouillieren in der Nacht habe ich mich schon mehr gefreut. Es war zwar eine komplette Umstellung des Tagesrhythmus, aber es war einfach notwendig für die Aktivitäten. Jeder hat sich gefreut, wenn Schildkröten in das Sichtfeld unserer Taschenlampen gelaufen sind. Noch größer war die Freude und auch Faszination, wenn wir ein Nest gefunden haben und den Schildkröten beim Schlüpfen aus dem Sand zusehen konnten.
Neben den Aktivitäten hat die Gruppe selbst organisiert gekocht und eingekauft. Dazu gehörte auch der Umgang mit einem festgelegten Budget für den Einkauf und viel Gruppenkommunikation.
Während des ganzen Aufenthalts hatten wir durchweg die Möglichkeit mit unserem Mentor zu sprechen und Fragen zu klären. Auch als ich nach gut einer Woche Aufenthalt leider krank wurde, wurde ich zu einem Arzt gebracht und habe Medikamente bekommen.
Zwischenmenschlich wurden in der Gruppe relativ schnell Freundschaften geknüpft und es haben sich Gruppen für die Unternehmungen an den Wochenenden gebildet.
Am Wochenende hatten wir dann Freizeit, die auch von Vielen zum Erkunden des Landes genutzt wurde. Dabei sind mir als Deutsche alle Menschen freundlich begegnet und hatten ein Lächeln auf dem Gesicht, als sie meine Herkunft erfahren haben. Teilweise wurde ich sogar neugierig nach meiner Heimatstadt gefragt. Durchweg waren mir die Menschen freudig und hilfsbereit gegenüber. Trotz dessen, hat man sich als Blondine in der Türkei ein bisschen fremd gefühlt. Ich habe mir über mein Äußeres nicht so viele Gedanken gemacht, laut anderen Freiwilligen bin ich durch meine Haarfarbe aber schon aufgefallen.
Neben den Aktivitäten am Strand hatten wir auch einmal in der Woche Türkischunterricht. Ich bin am Ende leider nicht über die Grundlagen hinausgekommen, aber manche Teilnehmer waren auch schneller im Erlernen der neuen Sprache.
Für mich waren diese zwei Monate äußerst lehrreich. Ich habe viel über Zwischenmenschliches und andere junge Menschen gelernt, aber auch über mich selber. Ich habe auch viele schöne Orte in der Türkei gesehen und internationale Freundschaften geknüpft. Ich kann nur jedem empfehlen sowas zu machen. Es muss nicht gleich ein halbes Jahr sein, auch zwei Monate können sehr lehrreich sein.