Kalø Landbrugsskole
„Kalø Landbrugsskole“ ist ein EFD-Projekt in Dänemark. Genauer gesagt in Kalø. Und noch genauer gesagt in einer Art Internat. Ein landwirtschaftlicher Ausbildungsbetrieb. Unsere Freiwillige Lara hat es innerhalb Ihres EFDs sogar bis nach Tansania geschafft. Ja, Afrika! Wie das geht ? Einfach
Mein Jahr auf der Nase von Jytland.
…Es vergeht viel zu schnell. Als ich kürzlich nachrechnete, stellte ich fest, dass ich mittlerweile schon fünf Monate in Dänemark lebe und arbeite. Ich verbringe meinen EFD an der einzigen dänischen Schule für ökologische Landwirtschaft, genannt Kalø Økologisk Landbrugsskole. Sie liegt 30 km nord-östlich von Aarhus, direkt am Meer und nahe eines Nationalparks.
Angefangen hat das Ganze für mich mit meinem Wunsch ökologische Landwirtschaft zu studieren, ich mich darauf allerdings zunächst mit etwas praktischer Erfahrung vorbereiten wollte. Da ich aber im Mai letzten Jahres viel um die Ohren hatte, verlief meine Suche eher passiv. Umso mehr erfreut und überrascht war ich dann, als ich im Juni eine Mail von Eurocircle Deutschland e.V. mit dem last-minute Angebot für mein jetziges Projekt erhielt. Im Verteiler war ich noch gespeichert, da ich mich im Jahr zuvor für ein EFD interessiert hatte. Das Projekt kam wie gerufen, im Grunde genau was ich gesucht hatte. Noch dazu in einem der nordischen Länder.
Ich habe dann sofort meine Bewerbungsunterlagen fertiggemacht. Ein wenig Zweifel waren schon dabei, da mir ein Jahr damals sehr viel erschien und ich eigentlich an etwas kürzeres gedacht hatte. Danach ging aber alles sehr schnell, die Rückmeldung von Eurocircle kam direkt und auch die Einladung zum Skype-Interview mit der Schule folgte sofort. Zwei Tage später bekam ich die Nachricht dass ich nach Dänemark kommen darf. Viel Zeit zum Überlegen blieb also nicht …und ich glaube das ist auch manchmal besser so.
Das Team von Eurocircle und die koordinierende Organisation in Dänemark haben im Grunde alles Bürokratische für mich geregelt und Anfang August ging es dann schon los.
Ich fühlte mich von Anfang an sehr willkommen auf Kalø. Sowohl die Belegschaft als auch die Schüler sind von vielen unterschiedlichen Nationalitäten, was zwar das Dänisch lernen nicht unbedingt beschleunigt, dafür aber meinem Englisch zu Gute kommt.
Ich arbeite zum einen auf dem schuleigenen Bauernhof, das bedeutet Tiere wie Kühe, Schweine, Schafe und Ziegen füttern, Arbeit im Gewächshaus, auf dem Feld oder im Hofladen und ganz wichtig Traktor fahren. ;D
Oft beginnt der Tag mit der Ernte und das frisch geerntete Gemüse geht danach direkt in die Schulküche oder den Hofladen. Also direkt vom Feld auf den Teller. Ansonsten bin ich auch in das Marketing der Schule involviert gewesen, d.h. ich habe Infomaterialien an deutsche Institutionen verbreitet, da ausländische Schüler hier sehr gern gesehen sind.
Im November und Anfang des Dezembers habe ich zeitweise in der Küche der Schule ausgeholfen. Diese verwendet zu 99 % ökologische Lebensmittel und hat eine ausgezeichnete und sehr liebe Küchenchefin, ich habe dabei einiges lernen können, sodass ich gerne über die paar Stunden Geschirrspülen hinwegsehe.
Die Schule ist eine Art bording school und ich wohne direkt auf dem Gelände, zusammen mit Schülern und den Personen mit denen ich arbeite. Das sind eine andere Freiwillige aus Italien, eine dänische Praktikantin und eine portugiesische Schülerin.
Ich schreibe diesen Bericht von Tansania aus, wo ich gerade ein Praktikum der Schüler begleite. Ich werde insgesamt knapp 2 Monate hier verbringen und zusammen mit den Schülern auf Kaffee- und Bananen-Plantagen arbeiten, an Wasserversorgungsprojekten mitwirken und versuchen weitere kleine Projekte anzustoßen, die der hiesigen Bevölkerung von Nutzen sein können. So werden wir zum Beispiel zu Demonstrationszwecken Bienenstöcke bauen, Käse und Jogurt herstellen und ein afrikanisches Gewächshaus bauen.
Ich glaube ich brauche eigentlich nicht erwähnen wie fantastisch es ist, das mein EFD mich bis nach Afrika gebracht hat, aber ich denke das zeigt nur zu gut, dass man nie weiß zu welch großartigen Erlebnissen und Erfahrungen solche Chancen führen können und dass es Wert ist sie zu ergreifen.