Jeunesse et Culture en Normandie
„Jeunesse et Culture en Normandie“ ist ein Freiwilligendienstprojekt im Norden Frankreichs. Genauer gesagt in Bellou en Houlme. Da ist unser Freiwilliger Laurenz ganz fleißig. Und das für 10 Monate. Hier sein klassse Bericht nach knapp 3 Monaten:
Ich habe meinen Freiwilligendienst im September 2019 beim Comité d‘Échanges Européen in Bellou-en-Houlme begonnen, das ist ein 1.100-Seelen-Dorf in der Normandie. Jetzt bin ich also schon seit fast drei Monaten hier und möchte ein wenig von meinen Erfahrungen und Tätigkeiten berichten.
Nach meiner Ankunft am Bahnhof wurde ich zuerst einmal herzlich bei Kaffe und Kuchen empfangen und lernte so meine Mentorin und meine Gastfamilie kennen, die mich in der ersten Woche bei sich aufnahm. Es war super toll, dass ich damit gleich einen direkten Kontakt zu den Leuten vor Ort bekommen habe. Weil die Gastfamilie drei Jungs in meinem Alter hat, konnte ich auch gleich Freundschaften schließen. Auch jetzt noch treffe ich mich regelmäßig mit ihnen, zum Beispiel wenn ich zum Essen eingeladen werde, oder gemeinsam etwas unternehmen.
In der zweiten Woche bin ich dann in das Foyer des Jeunes Travailleurs in Flers umgezogen. Dort habe ich ein kleines Zimmer bezogen, die Küche wird von allen Einwohnern geteilt. Dass ich hier wenig Platz habe, ist aber gar nicht schlimm, da ich sowieso die meiste Zeit draußen mit den anderen zahlreichen Freiwilligen aus Flers verbringe.
Ansonsten gibt es in der 15.000-Einwohner-Stadt auch einen schönen Park um das Schloss, in dem man Sport treiben oder einen entspannenden Spaziergang machen kann. Mit den anderen Freiwilligen habe ich schon ein paar Trips nach Caen und nach Granville unternommen und wir sind schon richtig gute Freunde geworden.
Wem das alles noch nicht genug ist, der kann sich beim Kultur- und Jugendhaus für Aktivitäten einschreiben und auch an Kulturveranstaltungen mangelt es übrigens nicht. Die Konzerte des Konservatoriums sind echt sehenswert!
So viel zu den Freizeitunternehmungen. Unter der Woche mache ich verschiedene Tätigkeiten als Freiwilliger. Nach einer zweimonatigen Entdeckungsphase, während der ich die folgend genannten Einrichtungen kennenlernen durfte und eher geholfen habe als selbst etwas auf die Beine zu stellen, bin ich mittlerweile dabei, eigene Workshops und Aktivitäten zu organisieren und anzubieten.
Hauptsächlich bin ich in der Mediathek von Bellou-en-Houlme, wo ich ganz normaler Bibliothekarsarbeit, wie das Sortieren oder Scannen von Büchern, nachkomme. Zudem werden jede Woche Schulklassen der Grundschule empfangen, mit denen ich Gesellschaftsspiele spiele oder denen wir etwas vorlesen. Das ermöglicht den direkten Kontakt mit den Einwohnern und bringt einen ins Gespräch. Ansonsten biete ich zwei Mal pro Woche Deutschnachhilfe an und leite einen Weihnachtschor, mit dem ich französische, englische und deutsche Lieder singe.
Am Collège in einem Nachbarort bereite ich die Schüler auf ihren Austausch mit der Partnerstadt Wehretal (Hessen) vor und darf sie im März dann auch dorthin begleiten. Außerdem vermittle ich Kindern in den Grundschulen und im Freizeitzentrum spielerisch die deutsche Kultur.
Um von A nach B zu kommen, wurde mir ein kleiner Renault Clio zur Verfügung gestellt, mit dem ich jeden Morgen durch die schöne, ländlich geprägte Region zur Arbeit fahre.
Alles in allem kann ich sagen, dass ich mich hier pudelwohl fühle. So wohl, dass ich sogar über Weihnachten hier bleiben werde und die Feiertage mit meiner Gastfamilie verbringen darf!
Es ist auch echt beeindruckend zu beobachten, wie schnell man sich weiterentwickelt. Vor drei Monaten hätte ich nie geglaubt, dass ich Deutschunterricht für Schüler geben und mit einer Gruppe von kleinen Kindern umgehen könnte. Das war vor allem durch die Unterstützung meiner Aufnahmeorganisation und Mentorin möglich, die sich wirklich gut um mich kümmern.
Mein Französisch ist mittlerweile schon so fortgeschritten, dass ich beinahe alles verstehe und ich mich recht präzise ausdrücken kann.
Jetzt freue ich mich auf kommende Projekte, die ich auch mit den anderen Freiwilligen zusammen umsetzen werde. Vor allem steht für uns die „Semaine Européenne“ im Frühjahr an, für die wir verschiedenste Aktivitäten rund um das Thema Europa organisieren werden. Ich bin schon gespannt, wie wir all das umsetzen werden und welche Ideen in unserem intereuropäischen Team zusammen kommen werden!