21 Jun

European Solidarity in Action

„European Solidarity in Action“ ist ein ESK-Freiwilligendienstprojekt im schönen Estland. Unsere Freiwillige Hannah ist in Tartu und hat es grad mit einem Riesenproblem zu tun: „Freizeitstress“. Es gibt bestimmt nicht wenige, die den auch gern mal hätten… Hier ihr super Bericht!

 

Meine 9 Monate in Tartu neigen sich jetzt ziemlich rapide dem Ende zu.
Als ich letzten Herbst ohne Estnisch-Kenntnisse hier ankam, hatte ich noch keine Vorstellung davon, wie viele wichtige Erfahrungen ich hier machen und wie viele coole Leute ich kennenlernen würde.

In meinem Freiwilligendienst arbeite ich mit Menschen mit schweren mentalen Krankheiten zusammen.
Ich unterstütze sie bei alltäglichen Dingen, wie der Umgang mit Computern oder Einkaufen, bastle oder backe mit ihnen, oder unterhalte mich einfach, während wir spazieren gehen.
Gerade am Anfang war die Sprachbarriere sehr hoch, aber mit Zeit und Übung wurde das über die Monate hinweg immer besser, sodass es jetzt so gut wie keine Missverständnisse mehr gibt.
Ich konnte unglaublich viel von der Arbeit lernen und auch wenn es gerade am Anfang manchmal etwas holprig war und nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte, habe ich mich sehr gut eingefunden und bin froh über all die Erfahrungen, die ich machen konnte.

Tartu als Ort meines Freiwilligendienstes ist ziemlich cool! Dank der vielen Studenten ist die Stadt mit weniger als 100 000 Einwohnern sehr lebendig und es gibt immer irgendwelche kulturellen Veranstaltungen oder andere Events zu besuchen. Die Altstadt und die anliegenden Stadtviertel sind sehr hübsch und größtenteils wunderbar renoviert, überall gibt es Grünflächen und auch an netten kleinen Cafés mangelt es nicht.
Neben Estnisch und Russisch hört man auch immer sehr viel Englisch von den Internationals und man kommt überall herum ohne auch nur ein Wort Estnisch zu sprechen.
Das ist zwar sehr bequem, hält aber vom Sprachen-lernen ab.

Noch zu meiner Freizeit: Ich habe mir ziemlich bald nach der Ankunft mehrere Hobbys und Aktivitäten gesucht und würde das auch so weiterempfehlen.
Der Winter hier in Estland war lang und dann noch ein bisschen länger. Während es schön war, monatelang ununterbrochen Schnee zu haben, fängt die Dunkelheit nach einer Weile an die Stimmung wirklich zu drücken. Deswegen war es für mich sehr wichtig sowohl andere Freiwillige als auch ein paar Esten als Freunde zu haben und jede Woche an festen Aktivitäten wie Theater, Sportklassen und Orchester teilzunehmen, wo man nochmal mehr Leute trifft.
Es ist zwar sehr einfach nur unter den vielen Freiwilligen und Erasmus Studenten zu bleiben, aber die Esten können einem im Frühjahr und Sommer die besten Reisetipps geben, nehmen einen auf Veranstaltungen mit und haben einfach eine ganz andere Sicht auf die Dinge als Zugezogene.

Jetzt im Sommer wird es nie richtig dunkel, deswegen ist es auch nie Zeit schlafen zu gehen. Das ganze Reisen, Veranstaltungen besuchen und Freunde treffen führt zu Freizeitstress und übermäßigem Kaffeekonsum, aber für mich ist es ein toller Abschluss, bevor ich Estland in schon etwa einer Woche wieder verlassen werde.

Hannah hat auch einen Blog geschrieben, den sie nicht vorenthalten will: http://estland.fuerimmertr.eu