09 Nov

European Messengers for Youth Empowerment and Communal Wellbeing

Ein langer Titel aber auch ein wirklich spannendes und eher ungewöhnliches Projekt. Unsere Freiwillige Cathia war in Korkeaoja/Finnland für 10 Monate. Das liegt deutlich nördlich von Turku und westlich von Tampere. Sie hat alle Jahreszeiten dort erlebt und viel gelernt. Hier ihr sehr schön geschriebener Bericht!

 

Meinen Freiwilligendienst in Finnland absolvierte ich bei einer Kunst- und Kulturkollektive, bei der ich aber vorrangig praktische Tätigkeiten verrichtete, wie z.B. Holz hacken, Holz sammeln, ein kleines Bauprojekt, Holz schneiden, Gartenarbeit im Waldgarten, Aufräumarbeiten, etc..
Im Herbst wurden auch mal inoffiziell Pilze und Beeren gesammelt und getrocknet. Außerdem gab es manchmal soziale Programmpunkte, wo sich die Kollektive zum gemeinsamen Essen oder zum Feiern verabredet hat.
Es fand auch eine Kunstausstellung statt, hier durfte ich beim Aufbau mithelfen.

Das Spannendste war für mich aber die Zeit, die ich in einem Haus mit vielen verschiedenen Menschen verbringen durfte, aus unterschiedlichsten Ländern und Ansichten.
Ich habe einiges über Konfliktlösung und (De)eskalation 😉 gelernt und sehr viele Leute kennen und schätzen gelernt.
Insgesamt war die Zeit für mich sehr bewegend, mit vielen Auf und Abs, Fürs und Widers, aber letztendlich habe ich viel aus der Erfahrung mitgenommen und auch ein Jahr später denke ich immer noch an die wunderschönen, stillen Landschaften zurück, in denen ich gelebt habe.
Die Stille im Wald, wenn der Schnee bis zu den Knien reicht, ist unbeschreiblich. Genauso befreit es zu jeder Jahreszeit den Geist, in spiegelglatten, glasklaren Seen ein paar Züge zu schwimmen.
Zum Schluss würde ich noch sagen – damit niemand falsche Erwartungen an einen ESK hat -, dass es bei mir eher zweitrangig war, aktiv neue Dinge oder Tätigkeiten zu erlernen. Selbstorganisation wurde extrem wichtig, denn die Arbeit war meist monoton und häufig einsam.
Trotzdem würde ich sagen, dass ich indirekt sehr viel über richtige Arbeitsmoral, falschen Ehrgeiz und auch den Mut, konstruktiv Kritik zu üben, gelernt habe. Auch wenn die Organisation nicht immer gut ist, ist das ESK mitunter das, was du daraus machst.