Europa en el area rural V
In das Freiwilligendiensgtprojekt „Europa en el area rural“ haben wir schon des Öfteren entsendet. Das Projekt findet nicht weit von der Mittelmeerküste in einem kleinen Ort statt, der leicht südlich von Alicante liegt. Diesmal leisten unsere Freiwilligen Anna und Carina ihren Dienst. Es geht vor allem um die Arbeit mit jungen Zielgruppen. Aber lest selbst. Hier zuerst der schöne Bericht von Anna.
Hola a tod@s!
Ich heiße Anna und lebe jetzt bald den 4. Monat in dem kleinen spanischen Dorf La Hoya (Valencianisch: La Foia), welches sich in der Nähe von Elche befindet.
Ich kann mich noch genau an die letzten Tage in Deutschland und die ersten Tage hier erinnern.
Mir gingen sehr viele Fragen und teils auch Zweifel durch den Kopf: Wie wird meine Arbeit genau sein, werde ich mich mit meinen Mitbewohnern verstehen und werden meine Sprachkenntnisse nach nur 3 Jahren Schulspanisch überhaupt ausreichen?
Einmal hier angekommen, konnte ich überhaupt nicht mehr nachvollziehen, warum ich mir so viele Gedanken gemacht habe. Also erst einmal über meine Arbeit:
Mein Projekt findet an der Schule im Nachbardorf La Marina statt. Die Schule ist sehr klein und umfasst Kindergarten und Grundschule. Ich begleite die Ältesten im Infantil, also die Gruppe der 5- Jährigen im Kindergarten.
Normalerweise hilft die/der Freiwillige in der gesamten Schule mit, aber auf Grund der derzeitigen Lage gibt es in La Marina ein „Seifenblasen“-System, das heißt jede Klasse bleibt in ihrem jeweiligen Klassenverband, um den Kontakt zu anderen Kindern so weit wie möglich einzuschränken. Das ist zwar einerseits Schade, da ich so nicht alle Kinder richtig kennen lerne und auch nicht im Unterricht der „Älteren“ dabei sein darf, aber andererseits ist die Klasse wie eine kleine Familie und ich sehe wie die Kleinen wachsen und Fortschritte machen.
Ich helfe eigentlich immer da, wo man mich braucht ob malen, basteln, Englisch oder Musik Unterricht. Gegen 14:00Uhr helfe ich im „Comedor“ (wobei jede Gruppe des Kindergartens in ihrem Klassenzimmer isst), was für mich bedeutet: gucken, dass die Kinder alle ihre Hände gewaschen haben, Essen verteilen, zum Aufessen motivieren, usw. Nach dem Essen wird meistens gemalt bzw. Filme geguckt oder gespielt.
Am Anfang musste ich mich sehr an die Altersgruppe und die Lautstärke gewöhnen, aber auch wenn es manchmal anstrengend ist macht mir die Arbeit dort viel Spaß. Zudem sind die Lehrerinnen und die Monitoras (also die Nachmittagsbetreuung) wirklich sehr nett und hilfsbereit.
Die Zweifel um meine Sprachkenntnisse waren vollkommen unberechtigt. Die Leute sind sehr offen und man lernt auch sehr schnell, da man ja von der Sprache quasi umgeben ist. Am Anfang war es teils etwas schwierig die Kinder zu verstehen, aber sobald man etwas reingekommen ist und die ein oder andere Floskel von den Lehrern abgeguckt hat, läuft alles.
Nach der Arbeit stehen noch unterschiedliche Aufgaben in der Organisation an. Vor Weihnachten haben wir zum Beispiel am Torre del Gall (quasi der Dorfplatz) Weihnachtspost eingesammelt oder haben für unterschiedliche internationale Tage Videos gedreht.
Vor allem vor Weihnachten war es sehr stressig, da ich noch viele Aktivitäten auch nach der Schule hatte, die Wochenenden haben wir jedoch normalerweise immer frei, manchmal fallen jedoch auch Aktionen (wie zum Beispiel die Spielzeugsammelaktion für Syrische Kinder) auf das Wochenende.
Kurz zur Wohnsituation: Mit meinen Mitbewohnern verstehe ich mich sehr gut, auch wenn zwei leider abgereist sind. Wir behalten jedoch trotzdem noch über WhatsApp Kontakt. Die Wohnung ist ziemlich alt, sehr dunkel und für die „Wintermonate“ eindeutig zu kalt. Jedoch hat jeder von uns Heizkörper zur Verfügung gestellt bekommen. Gekocht und geheizt wird mit Gas, ansonsten gibt es eigentlich alles was man braucht.
La Hoya befindet sich zwar in der Nähe von Elche jedoch, wie auch der Projektname verrät, in einer ländlichen Gegend. Dem entsprechend sind die Bus Verbindungen leider schlecht und manchmal auch unzuverlässig, so dass sich die Freizeit Gestaltung vor allem jetzt, auf Grund der verschärften Corona- Maßnahmen, eher schwierig ist.
Zum Glück gibt es hier zwar sehr alte, aber dafür meist funktionierende Fahrräder mit denen man am Wochenende zum Beispiel an den Strand fahren kann oder man schreibt einfach seiner Koordinatorin, die gerne einen für kleine Ausflüge abholt. 😊
So das war´s fürs erste von mir, ich bin sehr gespannt was noch auf mich zukommen wird die nächsten Monate!