Europa en el Area Rural III
„Europa en el Area Rural III“ ist ein Freiwilligendienstprojekt in Spanien in der Nähe von Alicante. Wir arbeiten schon lange mit der Organisation zusammen und haben immer wieder Freiwillige dort in unterschiedlichsten Projekten. Unsere Freiwillige Julia ist schon seit vielen Momnaten dort und bevor sich Ihr Dienst dem Ende völlig zuneigt, hat sie uns einen tollen Bericht geschrieben!
Ich bin jetzt schon 8 Monate hier in La Hoya (Spanien) und werde mein Projekt Ende Juli beenden. Ich hätte niemals vorher gedacht, dass die Zeit hier so schnell vergehen wird und 8 Monate wirklich kurz sein können.
Anfangs hatte ich gar nicht vor einen europäischen Freiwilligendienst zu machen. Dann entdeckte ich durch Zufall dieses Projekt im Internet und entschloss mich, es zu versuchen und mich zu bewerben, was hatte ich schon zu verlieren?
Nun sitze ich hier in Spanien und kann schon auf viele erlebnisreiche und schöne Momente zurückblicken. Ich bereue es keinen Tag den Schritt gewagt zu haben, ein EFD zu beginnen.
La Hoya ist ein kleines Dorf mit etwa 2.882 Einwohner. Es gibt alles, was man zum alltäglichen Leben braucht und eigentlich ist immer etwas los. Die Spanier sind gerne unterwegs und in La Hoya finden viele kleinere Veranstaltungen statt. Es sind nur 10 Kilometer bis zum Meer und sieben Kilometer nach Elche (nächste Stadt).
Zugegeben die Busverbindungen sind bescheiden (fährt 3 Mal am Tag und sonntags gar nicht), aber man kann alles gut mit dem Fahrrad erreichen.
Ich arbeite hier in dem Dorf in der Grundschule, im Kindergarten und in meiner Aufnahmeorganisation.
Allgemein unterscheidet sich die spanische Grundschule nicht viel von der deutschen, auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, dass die spanischen Kinder etwas aufgeweckter und lauter sind.
Das Gute ist, dass die Schule erst um neun beginnt und da ich nur zwei Minuten zu Fuß zur Schule brauche, kann ich morgens länger schlafen😉.
Hauptsächlich unterstütze ich die Lehrer im Englisch und im Kunstunterricht. Ich darf zum Beispiel Arbeiten kontrollieren, Unterrichtsstunden planen und Präsentationen machen. Mir gefällt die Arbeit hier super, ich mag es mit den Kindern zu arbeiten und ihnen etwas beizubringen. Auch die Lehrer sind nett und aufgeschlossen, es macht Spaß mit ihnen zu arbeiten. Im Kunstunterricht gibt es für mich hingegen nicht so viel zu tun, aber das sind zum Glück auch nur zwei Stunden die Woche.
Meine Hauptaufgabe besteht darin, die Kinder zu loben. Ich weiß gar nicht wie oft ich die Wörter „Que chulo“ (etwa wie „Wie schön“ um zu zeigen, dass sie toll gemalt haben) in einer Stunde sage.
Besonders gut gefällt mir der Unterricht im Kindergarten. Die Kinder freuen sich jedes Mal riesig, wenn sie Englisch haben und sind viel motivierter als die Grundschüler. Klar kann es auch manchmal ganz schön anstrengend werden, wenn sich die Kinder zum Beispiel um Polly (Englischmaskotchen) streiten.
Nach den Stunden morgens arbeite ich im Comedor (Schulkantine). Ich glaube, ich habe noch nie so viele Äpfel und Birnen geschält wie in diesem Jahr. Am Anfang war die Arbeit im Comedor einer meiner schwierigsten Aufgaben. Es sind mindestens 60 Kinder auf einmal, die mit Essen versorgt werden wollen. Auch wenn ich schon ein bisschen Spanisch vorher konnte, ist es mir sehr schwergefallen die Kinder am Tisch zu verstehen, zumal alle gleichzeitig reden. So musste ich öfters hin und her Laufen, weil ich zum Beispiel das falsche Essen gebracht hatte. Aber aus seinen Fehlern lernt man ja bekanntlich und mein Spanisch hat sich verbessert, so dass es mir jetzt viel leichter fällt und ich die meisten Kinder ohne Probleme verstehe. Auch wenn die Arbeit oft anstrengend ist, hat sie doch einen Vorteil: Ich darf danach kostenlos dort Essen und das Essen schmeckt super, viel besser als zu meiner Schulzeit in Deutschland.
La Hoya ist mittlerweile zu meinem zweiten zu Hause geworden und ich fühle mich hier sehr wohl. Zögert nicht, euch zu bewerben. Mir hat der Freiwilligendienst hier viel gebracht und ich kann es nur jedem empfehlen!