Czech Imprint

„Czech Imprint“ ist ein Freiwilligendienstprojekt in der Tschechischen Republik. Genauer gesagt in Pelhřimov. Unser Freiwilliger Emmanuel ist dort für gut 9 Monate. Hier sein Bericht bei ungefähr Halbzeit…

Ahoj,

Ich bin Emmanuel, ein Freiwilliger in Pelhřimov, einem kleinen Städtchen im Herzen der Tschechischen Republik.
Meine Organisation beherbergt zahlreiche Freiwillige aus vielerlei Ländern in verschiedenen Rahmen. Einige absolvieren so wie ich einen Europäischen Freiwilligendienst, andere sind hier für ein Auslandspraktikum. Meist sind wir etwa 10 Leute.

Wie vermutlich die Meisten, hatte ich kaum klare Vorstellungen vom Alltag in Tschechien, einmal angekommen bestand der Kulturschock vor allem darin wie ähnlich sich Deutschland und Tschechien sind. Dies geht sogar so weit, dass ein Großteil der Produkte in Tschechischen Supermärkten Deutsch sind, vermutlich etwa ebensoviele Menschen Deutsch wie Englisch sprechen und es in zahlreichen Restaurants sogar eine Deutsche Speisekarte gibt.

Die Tschechische Sprache ist nicht wirklich mit dem Deutschen verwandt und daher nicht besonders einfach zu erlernen, auch was Aussprache und Buchstaben wie č, ž oder z.B. ě angeht.
Das Skurrilste für mich war jedoch wie sich nahezu jeder mit “Ahoj” begrüßt und verabschiedet, obwohl Tschechien weder an ein Meer grenzt, noch nennenswerte Wassermassen besitzt.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meiner Stelle. Da Hodina H (etwa: Stunde S) eine relativ große Organisation ist, kann ich einer Vielzahl an Aktivitäten nachgehen.
Während ich anfangs hauptsächlich in einem Kindergarten eingesetzt war und noch Deutsch und Englisch in Einzelstunden unterrichtet habe, wollte ich meinen Fokus verschieben und bin nun in einer Montessori Grundschule und arbeite im Feld der Jugendbeteiligung in der Politik.

Andere Freiwillige sind in einem Tierheim, arbeiten mit social Media/ Bildbearbeitung, Menschen mit Behinderungen oder eben Pädagogik.

Dies finde ich besonders angenehm, da so keine Langeweile aufkommt und ich die Möglichkeit habe in vielerlei Berufsfelder hineinzuschnuppern.

Die Unterbringung ist in einem Wohnheim, lediglich die Küche wird mit den anderen Freiwilligen geteilt.
Freizeitangebote sind auch in ausreichendem Maße vorhanden, Pelhřimov hat Fitnessstudios, ein Kino, ein Schwimmbad und ein (schlechtes) Hockeyteam, was uns jedoch nicht davon abhält alle Spiele zu besuchen und mitzufiebern!

Allerdings ist es keinesfalls eine Großstadt, und es kann teils schwer sein spezifische Lebensmittel wie z.B. vegane Ersatzprodukte zu finden die über Tofu hinausgehen.

Jeder Freiwillige der einen Freiwilligendienst absolviert der über drei Monate hinausgeht, hat zwei Trainingslager, das sogenannte on-arrival Training, so wie ein mid-term Training, mit allen anderen Freiwilligen die im gleichen Monat angekommen sind. So hat man schnell ein Netz geknüpft und immer jemanden/eine Matratze zur Verfügung wenn man Mal über das Wochenende eine andere Stadt besuchen möchte.

Insgesamt ist ein derartiger Freiwilligendienst eine super Gelegenheit mal Zeit für sich zu haben, ohne direkten Leistungsdruck durch Schule oder Arbeitgeber zu haben, einfach mal Dinge auszuprobieren und eine fremde Kultur kennen zu lernen.

Man hat auch direkt zahlreiche Freunde in anderen Ländern Europas und somit für den nächsten Urlaub direkt vorgesorgt 🙂