Culturopolis
„Culturopolis“ waren mehrere Kurzzeit-EFD-Projekte über unsere „Mutter“-Organisation Eurocircle in Marseille/Frankreich. Unsere Freiwillige Sara konnte sich für 2 Monate in der südfranzösischen Hafenstadt engagieren. Lest selbst worum es bei ihrem vielfältigen Dienst ging…
Für einen zweimonatigen Freiwilligendienst fuhr ich am ersten April 2017 an die Côte d’Azur nach Marseille. Die Entsende- und Aufnahmeorganisaiton für meinen EFD war Eurocirce (Eurocircle Berlin und Eurocircle Marseille). Seit 2006 entwickelt und verwirklicht die europäische NGO transnationale Projekte, vor allem im Sinne der internationalen Mobilität junger Leute. Von Eurocircle Marseille bekam ich ein Zimmer in einer recht internationalen WG in der Nähe des Hauptbahnhofes Gare Saint Charles gestellt.
Dort wohnte ich mit einem Deutschen, einer Portugiesin und zwei Spaniern zusammen. Alle machten, wie ich, einen EFD oder einen Service Civique in Marseille.
Mein Freiwilligendienst bestand aus zwei Teilen. Eineinhalb Tage arbeitete ich im Büro von Eurocirce Marseille, wo ich zum Beispiel Texte ins Deutsche, Französische oder Englische übersetzte und bei der Organisation und Umsetzung von Infoveranstaltungen und dem Europafest, das am 13. Mai in la Ciotat stattfand, mitwirken durfte.
Die restlichen Tage der Woche arbeitete ich mit der Organisation „Arts et Developpement“, was auf deutsch soviel wie ’Kunst und Entwicklung’ bedeutet. Mit einem Team aus zwei bis vier Freiwilligen, einem/einer Künstler/in und einem/einer Sozialarbeiter/in des Sozialzentrums vor Ort veranstalteten wir einmal die Woche ASDF (in
jedem der Viertel) ein „kreatives“ Atelier in verschiedenen Vierteln Marseilles wie in la Savine, les Rosier, Benza, Consolat, la Bégude, etc. .
Diese Ateliers fanden immer an einem öffentlichen Ort statt und waren dementsprechend für jeden zugänglich und kostenlos. Das Atelier sollte ein Ort der Sicherheit darstellen, wo sich die Kinder mit verschiedenen Farben und Techniken kreativ und künstlerisch austoben durften.
Während der drei Stunden in denen das Atelier stattfand, versuchten wir den Kindern Aufmerksamkeit und ein Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln. Es war eine ganz besondere, oft sehr emotionale Erfahrung die Geschichte der Kinder und ihrer Eltern zu erfahren. Mit einigen Kindern hatte ich am Ende meines EFD zudem eine recht enge Bindung. Durch die Arbeit mit „Arts et Developpement“ habe ich eine andere Seite von Marseille kennengelernt, die man als Tourist meist eher weniger wahrnimmt. Ich konnte viele verschiedene Viertel und ihre Bewohner das „echte“ Marseilleleben kennen lernen. Da ich hauptsächlich mit französischen Muttersprachler zusammen gearbeitet habe, konnte ich meine französischen Sprachkenntnisse schnell und erfolgreich verbessern und durfte Menschen aus der ganzen Welt kennenlernen.
Obwohl ich finde, dass zwei Monate für einen Freiwilligendienst fast etwas zu kurz sind, habe ich sehr viel gelernt und würde es jeder Zeit wieder machen. Ich kann also nur allen jungen Menschen in Europa empfehlen einen EFD zu absolvieren um genau so einen tolle Erfahrung wie ich machen zu können.