21 Jun

Celebrating Volunteers

Tja, die Zeit des Feierns ist vorbei… die letzten ESK-Freiwilligendienstprojekt im Vereinigten Königreich neigen sich dem Ende zu. Jahrelang haben wir ins schöne Dudley entsendet und nun senkt sich der Vorhang. Aaron gehört zu den letzten ESK-Freiwilligen in England und hat einen sehr schönen Bericht verfasst. Es folgt ein weiterer Bericht von Anaïs, dann später an dieser Stelle noch ein weiterer Berichte von unserer weiteren Freiwilligen dort. Hier also zunächst Aarons Bericht:

 

Seit ziemlich genau 8 Monaten, lebe ich in England und arbeite in einem Projekt, dass sich „Celebrating Volunteers“ nennt.
Der Name kommt daher, dass dieses Programm wie es die letzten Jahre stattgefunden hat, ziemlich sicher das letzte seiner Art ist, denn aufgrund des Brexits, wird es vorerst nicht mehr möglich sein, ein ESK in England durchzuführen.

In den nächsten Zeilen werde ich über meinen Freiwilligendienst erzählen und versuchen ein möglichst gutes Bild meines Auslandsaufenthalts rüberzubringen.

Ich befinde mich in der Nähe Englands zweitgrößter Stadt, Birmingham, genauer gesagt im sogenannten Dudley.
Dudley ist eine Stadt mit ca. 80.000 Einwohnern und ist 20min mit dem Zug von der Millionenstadt Birmingham entfernt.
In Dudley gibt es relativ viel Armut, Arbeitslosigkeit und eine erhöhte Kriminalitätsrate. Meine Aufnahmeorganisation ist ein Jugendzentrum, dass sich auf die Arbeit mit lokalen Familien und vor allem Kindern fokussiert.
Wir bieten Youthclubs, Bikeclubs, Walk&Talk Gruppen und vieles mehr an und diese große Bandbreite an verschiedenen Projekten führt dazu, dass man eine sehr abwechslungsreiche Arbeitswoche hat, was meiner Meinung nach ein sehr positiver Aspekt dieses Projekts ist.

Ich arbeite Seite an Seite mit 9 anderen Freiwilligen aus ganz Europa, vertreten sind Länder wie Spanien, Österreich, Türkei und natürlich Deutschland.
Wir leben in zwei unterschiedlichen Häusern, die 20min Fußweg voneinander entfernt sind und auch diese Tatsache, dass wir so viele Freiwillige sind, ist etwas, dass ich sehr mag an diesem Projekt.
Man unternimmt am Wochenende gemeinsam Dinge, besucht andere Städte und Orte und ist so gut wie nie alleine, was ich sehr zu schätzen weiß.
Ich würde also jedem empfehlen einen Freiwilligendienst zu machen, in dem auch andere Freiwillige involviert sind, es macht das Einleben und den ganzen Aufenthalt deutlich angenehmer.
Ich wollte nach meines Abitur nicht direkt ins Studium reinstarten, sondern erstmal noch etwas anderes sehen, neue Leute kennenlernen und vieles mehr. Diese Vorstellung verwirkliche ich mir gerade mit diesem Auslandsjahr.
Meine Organisation gibt uns viel Freizeit und vor allem die Wochenenden sind meistens frei, was uns die Möglichkeit gibt viel zu reisen.
Von Birmingham kommt man mit Bus, Zug oder Flugzeug eigentlich überall hin. Zur besseren Vorstellung, hier ein paar meiner Reiseziele: Oxford, London, Bath, Bristol, Edinburgh, Glasgow, Lake District National Park, Liverpool und ich hoffe, dass in meinen letzten 3 Monaten hier noch einige folgen werden.
Viele dieser Reisen habe ich zusammen mit den anderen Freiwilligen von hier gemacht, aber auch ein paar alleine, was eine ganz andere Art des Reisens ist, die ich auch nur jedem ans Herz legen kann.
Soviel zu meiner Freizeitgestaltung, jetzt noch ein paar genauere Infos zu meiner Arbeit.
Wie bereits erwähnt arbeite ich in einem Jugendzentrum, das sehr viele Programme anbietet, was bedeutet, dass auch immer neue Projekte dazukommen.
Bei vielen dieser Projekte dürfen und müssen wir sehr viel mitreden und teilweise Bewerbungen für sogenannte „fundings“ schreiben, also zum Beispiel an mögliche Sponsoren etc., welchen wir unsere Projektideen dann vorstellen und die dann entscheiden ob sie diese finanzieren wollen.
Neben der Jugendarbeit ist also auch Projektplanung ein Teil meines Jobs hier, was mir auch sehr Spaß macht.
Abschließend würde ich jedem empfehlen so einen Auslandsaufenthalt zu machen und diese Chance zu nutzen bevor man zu alt dafür ist und in seinem Berufsleben feststeckt.

Ich würde es immer wieder machen!

 


 

Ich bin hier nun schon seit 9 Monaten in Dudley, einer Stadt in der Nähe von Birmingham in England.
Mein Projekt, „Celebrating Volunteers“ mit der Organisation „High Oak Youth and Community Centre“ fokussiert sich vor allem auf Jugend- und Gemeindearbeit.

Wir haben zwei Youthclubs für Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 18 Jahren. Zusätzlich arbeiten wir Freiwilligen in einer Suppenküche, einem Gemeinschaftsgarten und bieten einen Fahrradclub an.
Jeden Montag und Dienstag treffen wir uns im Team der Organisation und planen zukünftige Gemeindeevents und das kommende Programm.
Eine weitere Aufgabe ist auch das Bewerben für Projekte und Fördergelder.
Die Arbeit ist sehr vielfältig mit den verschiedensten Aufgaben.

Ich arbeite ungefähr 30h die Woche, daher haben wir auch viel Freizeit.
Insgesamt sind wir zehn Freiwillige aus Deutschland, Österreich, Spanien und der Türkei.
Wir verstehen uns sehr gut untereinander und verbringen auch gerne außerhalb der Arbeit Zeit zusammen.
Wir haben auch schon mehrere Ausflüge in verschiedene Städte gemacht, beispielsweise Oxford, Bristol, Bath oder Liverpool.
Wir zehn Freiwillige leben auf zwei Häuser verteilt in einer Wohngemeinschaft. Für mich war es die perfekte Möglichkeit, zu lernen selbstständiger zu werden, kochen zu erlernen und weitere Haushaltsaufgaben zu erfüllen.

Die Stadt Dudley hat ca 90.000 Einwohner, ist also nicht allzu groß. Dennoch gibt es hier ein Stadtzentrum mit mehreren Läden und etwas außerhalb noch eine Shoppingmall.
Am Wochenende gehen wir dann aber doch eher nach Birmingham. Mit dem Zug dauert das ca 30 Minuten von Dudley. Oder wir treffen uns gemeinsam in einem der Häuser und spielen Uno oder kochen gemeinsam.

Den Freiwilligen stehen Fahrräder zur Verfügung, mit denen wir auch zur Arbeit fahren müssen. Ein Auto haben wir nicht. Manchmal braucht es etwas Motivation, um täglich Fahrrad zu fahren, aber es ist auch ein guter Weg fit zu bleiben.
Außerdem hatte Anfang des Jahres ein neues Sportzentrum mit Gym, Pool und Sportkursen eröffnet. Die meisten von uns Freiwilligen gehen dort mehrmals die Woche hin.

Meiner Meinung nach, ist dieses Projekt genau richtig, wenn man gerne mit Kindern und in der Gemeinde arbeitet. Da man jedoch nie mehr als 35h in der Woche arbeitet, wird man kaum mit der Arbeit überfordert sein. Es kann auch mal vorkommen, dass man sich etwas langweilt.
Daher hat man aber auch die Chance seine Zeit außerhalb der Arbeit so zu gestalten wie man will. Ich habe versucht, so viel wie möglich von England zu sehen und kann sagen, dass ich nun viele neue Orte kenne.

Alles in allem, war es für mich die perfekte Entscheidung, meinen Freiwilligendienst nach dem Abitur hier in England zu verbringen.
Insbesondere nach Corona bekam ich die Möglichkeit, mich wieder mit Leuten zu treffen und neue Orte und Kulturen kennenzulernen. Gleichzeitig konnte ich mich in der Gemeinde einbringen.

Die letzten Monate sind wie im Flug vergangen. Ich bleibe hier noch bis Mitte September und versuche die restliche Zeit in vollen Zügen zu genießen.