Earth and Life Project
Das „Earth and Life Project“ ist ein Freiwilligendienstprojekt in Spanien. genauer gesagt in Europas Wüste: der Tabernas. Wir haben dort immer mal wieder Freiwillige, die in diesem sehr naturverbundenen Projekt ihren Dienst leisten. Auch in diesem Jahr hatten wir dort 4 Freiwillige. Das war wegen der Pandemie nicht so einfach, aber 2 von ihnen blieben sogar länger als geplant. Hier zuerst der Bericht von Jonas, der auch länger blieb und danach der Bericht von Luisa:
In meinem Freiwilligendienst ging es darum, gegen die Wüstenbildung in der Region um Almería vorzugehen und in kleinen Schritten die Bäume in die Gegend zurückzuholen.
Jeden Tag gingen wir in Gruppen los, um Granatapfelbäume, Feigenbäume,.. zu pflanzen, mit der Hoffnung, dass diese eines Tages dem Land ein neues Bild geben.
Dabei war es für mich etwas Besonderes, wirklich mit den Händen zu arbeiten und den Kopf freizubekommen.
Ein direkt sichtbares Ergebnis eines gepflanzten Baumes fühlt sich einfach gut an! Eine Sinnstiftung in der Arbeit, die ich im Alltag öfters vermisse.
Dazu noch lernt man in Workshops viel über Biologie, Bodenkunde und Hydrologie, das heißt die Praxis wird auch noch theoretisch begleitet.
Und noch schöner wird es, wenn man dabei viele neue interessante Menschen aus und mit den unterschiedlichsten Hintergründen kennenlernen kann und mit ihnen die Erfahrung teilt. So lernt man sich doch sehr viel schneller und besser kennen, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht und ein gemeinsames Ziel verfolgt!
Begleitet wurde die Projektarbeit von vielen musischen Angeboten und auch Meditation und Yoga nahmen eine größere Rolle ein. Perfekt, wenn man sich einmal darin ausprobieren möchte und im Alltag die Überwindung doch zu groß ist.
Immerhin dient der Ort für Reisegruppen auch als Retreat, sodass man wirklich in einem atemberaubenden Panorama arbeitet! Und wenn man will und noch Energie hat nach der Arbeit, kann man direkt loswandern und die Berge in der Umgebung erklimmen.
An den Wochenenden hatten wir frei und haben uns Autos geteilt, um ans Meer oder in benachbarte Orte zu fahren, weil Wasser definitiv etwas ist, was man dort vermissen kann! Natürlich nicht zum Trinken und zum Duschen, davon gibt es genug, und auch Warmduscher kommen auf ihre Kosten.
Wenn man sich ein komplett selbstversorgendes Camp vorstellt, liegt man ein bisschen falsch.
Es geht in erster Linie um einen Impuls, in die richtige Richtung, nicht um etwas Radikales. Es gibt also eine Küche mit Kühlgelegenheiten, WLAN, immer Strom, etc.
In einer so großen Gruppe war auch immer etwas los, aber ich habe die Zeit auch gut für mich selbst und meine Gedanken nutzen können, die durch den Abstand zu meinem alltäglichen Leben wesentlich klarer wurden.
Man kommt auch mit spärlichem Spanisch durch, aber dennoch glaube ich, dass ohne Grundkenntnisse ein Teil der Fülle der Erfahrungen verloren geht.
Ich würde es auf jeden Fall wieder machen und bin sehr dankbar für die Möglichkeit, die mir dort geboten wurde!
Wie durch ein Wunder schaffte ich es spontan in das „Earth and Life Project“ in Tabernas, Spanien.
Meine Aufregung vor dem kommenden Abenteuer war riesig. Ich hatte Respekt vor der spanischen Sprache, vor einem mir unbekannten Ort und all den neuen Menschen.
Ein Schritt raus aus meiner Komfortzone, der besser nicht hätte sein können.
Im Hinblick auf die aktuelle Corona-Pandemie, bin ich umso zufriedener, dass ich für dieses Jahr noch an solch einem Projekt teilnehmen durfte.
Unser Tagesablauf war unter Woche klar strukturiert.
Morgens gab es häufig eine Meditation oder Yoga, die Teilnahme stand jedem frei.
Nachdem auch die letzten Träumer aus Ihrem Schlaf gerüttelt wurden, ging es zum Frühstück. Darauf folgte ein morgendliches Ritual, welches unweigerlich jeden einschloss.
Sinn war es die Gruppendynamik zu stärken, sowie jedem einen angenehmen Start in den Tag zu ermöglichen.
Nun aber an die Arbeit, immer eine Spur anders. Jeder Tag der Woche strukturierte sich mit einem anderen Teamer und somit unterschiedlichen Tätigkeiten.
Wir beschäftigten uns mit der Arbeit auf dem Feld, im Gemüsegarten, bei den Tieren oder in der Küche.
Um 12 Uhr ging es zur ersten Pause, um Kräfte zu tanken und gestärkt zur Arbeit zurückzukehren.
Daraufhin rannten alle begeistert zum Mittagessen, hier war die Stimmung meist sehr ausgelassen, da die Pflichten für den heutigen Tag erfüllt waren.
Anschließend wurden immer wieder Workshops angeboten, von Meditation über Sport bis hin zu Kreativeinheiten. Bevor wir alle todmüde ins Bett fallen durften, ging es zum Abendessen.
Beim Essen ging es viel mehr um ein gemütliches Beisammensein und sich Austauschen.
Des weiteren hatten wir an den Wochenenden individuelle Theorieeinheiten und Exkursionen.
Die für mich beeindruckten Aspekte am „Earth and Life Project“ waren der unglaubliche Sternenhimmel in der Wüste von Tabernas, die schöne Einfachheit der Natur, wie unkompliziert doch das Tanzen von Salsa sein kann und ein schwer zu verstehender Andalusischer Akzent, durch den mir die spanische Sprache wesentlich näher gebracht wurde.
Der Umstand, dass Menschen, die aus den unterschiedlichsten Kulturen stammen,
zu solch einer engen Community zusammenwachsen können, in der man unterschiedliche Meinung teilen darf, die Harmonie aber nicht gebrochen wird, war für mich mit Abstand der wundervollste Gesichtspunkt dieses Projekts.