Feedback for Nature via EVS
„Feedback for Nature via EVS“ war ein EFD-Projekt in Kazanlı. Das liegt bei Mersin im Südosten der Türkei. Wir entsenden ja schon seit mehreren Jahren immer wieder in das Projekt, bei dem es hauptsächlich um den Schutz von Schildkröten geht. Bei diesem Durchgang waren Zora und Jakob dort und haben den folgenden kleinen Bericht verfasst…
Wir verbrachten 2 Monate von Mitte Oktober bis Mitte November in der Türkei in Kazanli. Die Organisation hat sich zur Rettung der bedrohten Meeresschildkrötenarten Caretta Caretta und Chelonia Mydas zur Aufgabe gemacht.
Von Herbst bis Winter sind jedoch keine Schildkröten am Strand, weshalb unsere beiden Hauptaufgaben darin bestanden, Müll vom Strand aufzusammeln und in Schulen und Kindergärten zu gehen und dort über unser Projekt und Umweltprobleme zu informieren.
Wir haben beispielsweise ein Theaterstück ausgearbeitet und dieses in mehreren Kindergärten und Grundschulen aufgeführt und Präsentationen in weiterführenden Schulen gehalten. In den Schulen und Kindergärten hat die Arbeit besonders viel Spaß gemacht, weil man immer direkt die Reaktionen der Kinder sehen und mit ihnen interagieren konnte.
Eine Herausforderung in den Schulen als auch im alltäglichen Leben war die Sprachbarriere, die sich jedoch meist durch Zeichensprache, brüchiges Englisch und Türkisch überwinden ließ. Unter der Woche sollte regelmäßig von der Organisation aus ein Sprachkurs angeboten werden, der jedoch nicht wirklich regelmäßig stattgefunden hat, weshalb wir auch nur die minimalen Grundlagen wie beispielsweise „hallo wie geht’s?“ und „woher kommst du?“ richtig gelernt haben.
Ein normaler Tag unter der Woche bestand morgens für drei Stunden aus einem Workshop in dem wir beispielsweise, dass Theaterstück, Präsentationen oder andere Ideen ausarbeiteten. Während des Workshops bedurfte es ausreichender Selbstmotivation, denn die Gruppe war in dieser Zeit meist auf sich alleine gestellt. Erst am Ende der Woche hatten wir eine Auswertungsrunde gemeinsam mit den Organisatoren des Projekts. Nach dem Mittagessen ging es dann meist zum Strand und dort wurde für 2 Stunden aufgeräumt, was manchmal sehr müßig war. Den Mittag und den Abend konnten wir dann frei gestalten mit gemeinsamen Spielerunden oder Filmabenden. Wir verbrachten sehr viel Zeit auf kleinen Raum mit den gleichen Leuten, wodurch sich schnell gute Freundschaften bilden es jedoch auch schneller zu Konflikten kommen konnte.
Neben der Arbeit mussten wir auch das Zusammenleben organisieren, Einkaufen mit einem festgelegten Budget, Putzen und gemeinsam Kochen, was nicht immer einfach war in so einer großen Gruppe, wodurch wir aber auch viel über andere Gebräuche und Kulturen lernen konnten.
An den Wochenenden erkundeten wir dann die Türkei teilweise mit der ganzen Gruppe teilweise in kleineren Gruppen. Wir bereisten die unterschiedlichsten Landschaften und kulturellen und historischen Plätze und probierten uns fleißig durch das kulinarische Angebot.
Die Menschen, denen wir auf Reisen als auch in Kazanli und Mersin begegneten waren unglaublich nett, offen und meist sehr interessiert an unserer Herkunft. Oft kamen wir auch mit Deutsch weiter als mit Englisch. Außerdem genossen wir auch oft die bekannte türkische Gastfreundschaft und wurden des Öfteren zum Tee eingeladen.
Wir können es nur empfehlen an diesem Projekt teilzunehmen. Für uns war es eine Zeit, in der wir viel Spaß hatten, gute Freundschaften geknüpft haben und viel über uns, über das gemeinsame Leben in einer internationalen Gruppe und über die Türkei gelernt haben.