Working in reception centres for refugees
„Working in reception centres for refugees/raising social awareness in the area of human rights and refugees“ war ein Freiwilligendienstprojekt ganz im Osten Polens.
Unsere Freiwillige Mariella leistete ihren Dienst in einem Kindergarten des Flüchtlingszentrums in Białystok. Eine sehr herausfordernde Tätigkeit. Hier ein unverblümter Bericht von ihr:
Die Hauptarbeit ist im Kindergarten des Refugeecenters, wo wir gemeinsam mit einer polnischen Kindergärtnerin und einigen der Müttern die Kinder betreuen. Aber eigentlich (und für mich hauptsächlich) haben wir jede Menge Raum, unsere eigenen Projekte zu gestalten, was auch in Englisch- und Computerkursen sowie diversen Ausflügen geschehen ist.
Ich sage hierbei aber „eigentlich“, weil wir nicht besonders erfolgreich mit unseren wirklich umfassenden Bemühungen sind. Die Motivation der Tschetschenen ist auf dem Nullpunkt, schwer lassen sie sich zu irgendwas bewegen. Meistens (um nicht zu sagen: bis jetzt immer), haben wir kurz vorher eine Absage erhalten.
Es sei zu kalt, die Kinder seien krank – irgendwas lässt sich immer finden. Auf diese Weise die eigenen Anstrengungen versiegen zu sehen, ist teilweise recht deprimierend.
Auf der anderen Seite steht die Lebenssituation vor Ort, die für mich nicht besser sein könnte. Ich lebe in einem Studentenwohnheim mit vielen anderen Volunteers zusammen, was uns zu einer großen Familie zusammenwachsen lässt. Man hat immer Ansprechpartner zum Reden oder etwas Unternehmen. Die Stadt ist schön und abwechslungsreich, die Freiräume erlauben die Widmung auf eigene Vorhaben wie Reisen durch Polen und die umliegenden Länder sowie in meinem Fall Sport.
Die Idee der EU, ein erweiterten Blick und somit ein „Europagefühl“ zu entwickeln, wird in sofern verwirklichlicht, dass man mit unheimlich vielen verschiedenen Kulturen in wirklich engsten Kontakt kommt, sich austauscht und jeden Tag unglaublich viel lernt.
Im Hinblick auf die eigentlichen Projekte jedoch ist das Ganze etwas enttäuschend – viele berichten von Schranken, die sich einfach nicht durchbrechen lassen, ständigen Einschränkungen, wenig Sinn in der Arbeit.
Trotzdem kann ich von mir persönlich sagen, dass ich hier mehr als glücklich bin und mir vorstellen kann, in Polen zu bleiben.