Herøya Misjonkirke
„Herøya Misjonkirke“ war ein Freiwilligendienstprojekt in Porsgrunn in Norwegen. Unsere Freiwillige Lisa war dort für gut 10 Monate. Hier ihr ausführlicher Bericht nach 6 Wochen:
Ich bin nun seit fast sechs Wochen hier in Norwegen und ich muss sagen, bisher gefällt mir alles sehr gut. Gemeinsam mit der anderen Freiwilligen, Sonia aus Spanien, bin ich am 19. August angekommen und wir wurden gleich sehr herzlich empfangen. Die Leute aus unserem Arbeitsumfeld sind insgesamt alle sehr nett und haben uns auch, im Gegensatz zum gängigen Stereotyp, sehr warm und freundlich aufgenommen. Sonia und ich wohnen gemeinsam in einer kleinen Wohnung über unserer Kirche, mit zwei Schlafzimmern, Küche und Bad. Unser Wohnzimmer ist gleichzeitig unser Flur und auch ziemlich klein, aber als Ausgleich dafür dürfen wir den Aufenthaltsraum der Kirche mitsamt Tischkicker und Billardtisch mitbenutzen. Wir haben außerdem WLAN und einen Fernseher, was nicht sehr selbstverständlich ist, wie wir von anderen mitbekommen haben. Außerdem dürfen wir das Kirchenauto, einen alten Toyota-Bus, benutzen, wenn wir irgendwohin wollen oder müssen.
Die Arbeit hier in der Kirche ist sehr abwechslungsreich, da wir mit Menschen aus allen Altersgruppen zusammenarbeiten und so immer neue Leute treffen.
Eine normale Woche beginnt für uns mit einem freien Tag. Montags können wir also putzen und waschen und nachmittags haben wir dann zwei Stunden Norwegisch-Kurs. Außerdem gibt es in unserer Kirche eine «Walk and Talk»-Gruppe, die montags wandern geht für zwei bis drei Stunden. Daran nehmen wir regelmäßig teil, weil das Essen hier in Norwegen ziemlich reichlich und oft auch süß ist, sodass wir ein bisschen Bewegung gut gebrauchen können. Dienstags müssen wir dann einkaufen für die Kirche und verschiedene praktische Sachen machen. Zudem wird die Woche besprochen und abends ist dann entweder Gospelchor-Probe oder das sogenannte Strikkekafé, bei dem wir in der Küche mithelfen, aber auch selbst stricken können. Mittwochs ist dann Super-Mittwoch mit der Kafeteria am Morgen für die älteren Leute, die in den Gottesdienst kommen, und auch für alle anderen Menschen, die Zeit und Lust haben. In letzter Zeit haben wir beispielsweise ein paar junge Mütter mit ihren Babys zu Besuch. Direkt im Anschluss ist dann die Nachmittagsbetreuung mit circa 60-70 Kindern. Wir stehen also mehr oder weniger von 8.30 Uhr bis etwa 15.30 Uhr in der Küche und backen, spülen und verkaufen Essen und Getränke. Und anschließend muss natürlich noch aufgeräumt und geputzt werden. Donnerstags sind wir dann in der anderen Gemeinde und arbeiten dort von 12.30 Uhr bis etwa 16.00 Uhr ebenfalls in der Nachmittagsbetreuung. In unserer Gemeinde ist nachmittags noch ein Kinderchor und ein Jugendchor, mit denen haben wir allerdings nichts zu tun. Freitags haben wir am Morgen wieder zwei Stunden Norwegisch-Kurs. Danach haben wir meistens frei bis um 17.00 Uhr die Konfirmanden-Gruppe anfängt, bei der wir Hilfsleiter sind. Außerdem haben wir um 19.00 Uhr den Jugendtreff TreffpUNGt, in dem verschiedene Veranstaltungen wie eine Talentshow, ein Volleyball-Turnier, eine Hawaii-Party oder ein Ausflug zum Paintball angeboten werden. Sonia und ich helfen dann in der Küche oder als Betreuungspersonen, wir haben aber auch Zeit um mit den Jugendlichen zu reden. Samstags haben wir dann wieder frei und treffen uns dann entweder mit unserer Mentorin, die uns die Gegend zeigt, mit den anderen Freiwilligen aus der Nachbargemeinde oder machen sonst irgendwas. Sonntags gehen wir dann oft in die Nachbargemeinde in einen Gottesdienst und abends ist in unserer Kirche ebenfalls ein Gottesdienst, an dem wir teilnehmen und helfen, wenn es anschließend noch eine Kafeteria gibt.
Nachdem wir vier Wochen hier waren, hatten wir unser On-Arrival-Seminar in der Nähe von Trondheim. Dort haben wir einen Teil der anderen Freiwilligen in Norwegen getroffen und hatten eine schöne Zeit mit ihnen. Es gab gemeinsame Ausflüge und auch ein bisschen Norwegisch-Unterricht. Vielleicht können wir ein paar von ihnen im Laufe des nächsten Jahres besuchen, denn zwei oder drei haben ihre Projekte nur etwa zwei Stunden mit dem Auto von uns. Im Februar ist dann das Mid-Term-Training, bei dem wir die meisten von den Freiwilligen wieder sehen und auch alle anderen treffen, die nicht bei unserem On-Arrival-Seminar waren. Dort werden wir dann etwa 70-80 Leute sein.
Außerdem werden wir im Laufe des Jahres mit der Konfirmanden-Gruppe eine Woche nach London fahren und wahrscheinlich auch ein paar Mal nach Schweden um billig einzukaufen.
Insgesamt ist bisher also alles sehr positiv und so wie es aussieht, bleibt das auch so. Eine Zeit in Norwegen ist daher nicht zu verachten, vor allem auch aufgrund der wunderschönen Landschaft, die hier immer nah genug ist um einen kurzen Ausflug an der frischen Luft und im Grünen zu machen ohne stundenlang mit dem Auto fahren zu müssen.