14 Nov

Europe & languages in my campus – CFA

Hier der Bericht unserer Freiwilligen Lina, die in der wunderschönen Stadt Nîmes in Süd-Frankreich ihren Dienst geleistet hatte. Eine wirklich ganz hervorragende Gegend Frankreichs, die sich lohnt zu erkunden. Wir wollen euch nicht länger auf die Folter spannen. Hier Linas Bericht:

 

Hey, ich bin Lina, 19, und befinde mich aktuell in den letzten Wochen meines 10-monatigen Freiwilligendienstes in Nîmes, Südfrankreich.
Interessante, inspirierende und glückliche Monate voller neuer Erfahrungen und neuen Menschen in meinem Leben liegen bereits hinter mir und all das in einer Stadt, die mir so sehr ans Herz gewachsen ist. Ich liebe Nîmes – die helle römische Architektur, ein großer verwinkelter Park, der an einen Schlossgarten erinnert, eine süße kleine Altstadt, ein Kanal, die Kunstmuseen und die offene vielfältige Bücherei und auch das innerhalb der Stadt alles ablaufbar ist.

Nachdem ich letztes Jahr im Juni mein Abitur gemacht habe, kam in mir eine große Lust auf, noch mehr von der Welt zu sehen und wirklich in einer anderen Kultur zu leben, um diese tatsächlich authentisch erfahren und verstehen zu können. Gleichzeitig fand ich auch die Möglichkeit, an einem anderen Ort direkt eine reguläre Beschäftigung zu haben sehr attraktiv. Beide Aspekte führten mich zum Freiwilligendienstprogramm der Europäischen Union – dem Europäischen Solidaritätskorps.
Dieser bietet nicht nur den Vorteil einer bereits etablierten Beschäftigung, sondern kümmert sich um Unterkunft, Versicherung und auch die Finanzierung des Projekts. Eine echte Stabilität.

Diese Stabilität war für mich von Anfang an spürbar, denn als ich letzten September hier ankam, wurde ich direkt herzlich von meiner Tutorin und von zwei meiner Mitbewohner*innen empfangen. Ich wohne zusammen mit drei anderen Freiwilligen – Aleksandra aus Polen, Saga aus Schweden und Jorge aus Spanien und insgesamt sind wir in Nîmes 11 Freiwillige im Rahmen des ESK wobei noch Erasmus-Student*innen, OFAJ-Freiwillige und assistent teachers dazukommen. Durch diese bunte Gruppe und regelmäßige Treffen nicht nur in unserer Freizeit, sondern auch koordiniert durch das Maison de l’Europe de Nîmes und unsere monatlichen café multi kultis und café linguistiques ist schnell ein interkulturelles Netzwerk entstanden.

Auch mein Job an einer Schule nahe Nîmes bietet eine gewisse Struktur. Am Purple Campus Marguerittes arbeite ich als Assistenzlehrerin in Englisch und animiere Unterrichtsstunden und Workshops zu den Themen Interkulturalität und europäische Mobilität als auch Umweltschutz. Besonders inspirierend finde ich auch persönliches Englischcoaching mit einzelnen Schüler*innen, bei dem man automatisch total viele verschiedene Charaktere kennenlernt.
Dadurch dass mir neben den Englischstunden trotzdem noch einiges an Zeit und Freiraum blieb, habe ich nebenbei einen book club an der Schule initiiert und außerdem angefangen französische Essays zu schreiben und eine Fotokollektion von Nîmes zu erstellen.

Ansonsten besteht mein Alltag auch viel aus Zeit zum neue Orte entdecken und so waren wir im April beispielsweise bei den Calanques de Cassis und in Marseille, haben einen Pferdeausritt auf weißen Pferden in der Camargue gemacht, ich war bei einem der besten Konzerte meines Lebens in einem kleinen Club in Toulouse, letztes Wochenende waren wir in Lozère, einer Region nördlich von Nîmes die voller Natur, bewaldeter Berge und mittendrin klarer Seen ist, wir waren in Arles und Collioure – wo übrigens mal Henri Matisse gewohnt hat!! – und auch in Nîmes war besonders im Mai durch die féria viel los. Stiere auf der Straße, weiße Pferde überall und Frauen in Flamencokleidern.

Insgesamt habe ich aus meinen Monaten in Nîmes so viel mitnehmen können – nicht nur habe ich viel Neues über die EU, ihre Mitgliedsstaaten und Funktionsweisen und auch tatsächlich noch viel mehr über unsere Umwelt lernen dürfen, sondern wurde außerdem so sehr in Bezug auf das Leben und verschiedene Lebensweisen sowie als Mensch inspiriert. Ich bin sehr dankbar für diese Zeit!