Support au département «Communication & Fundraising»
Auch ein sehr interessantes Projekt! Bei „Ärzte ohne Grenzen“ in Luxemburg! Ein Dienst nicht direkt am Menschen, sondern medienvermittelt: Radio! Tatsache! Unsere Freiwillige Lea macht Radiosendungen für „Ärzte ohne Grenzen“. Wenn das sich mal nicht nach einem interessanten Projekt anhört! Aber lest selbst!
Ich wusste schon lange vor dem Abi, dass ich möglichst weit weg von zuhause ins Ausland möchte. Und seit dem Frühjahr 2022 wusste ich, dass es das ESK werden soll.
Das Programm kannte ich bereits seit ein paar Jahren, da die Jugendorganisation, bei der ich ehrenamtlich aktiv bin, selbst Freiwillige aufnimmt und entsendet.
Ich habe daher einige (ehemalige) Freiwillige kennenlernen dürfen und habe durch sie viel über das Programm erfahren. Und so kam es, dass es mich Mitte Januar nach Luxemburg verschlug.
Ich arbeite hier bei Ärzte ohne Grenzen, beziehungsweise Médecins Sans Frontières (MSF), einer humanitären Hilfsorganisation. Als Teil des Communication & Fundraising Department bin ich für eine Radiosendung zuständig, die alle zwei Monate bei einem lokalen Radiosender ausgestrahlt wird.
Konkret heißt dies, dass ich erst über das angedachte Thema recherchiere, anschließend das Skript für die Moderatoren schreibe, Interviewpartner suche und die Interviews führe, bei der Aufnahme des Skripts assistiere und zum Schluss die einstündige Sendung mit einem Audioprogramm zusammenschneide. Da ich später in die Richtung des Journalismus und die Öffentlichkeitsarbeit gehen möchte, bin ich sehr glücklich darüber, hier alle möglichen Erfahrungen sammeln zu dürfen.
Ich lerne zum einen mehr über die Entstehung von Radiosendungen und darf mich hier ein wenig austoben, schnuppere aber gleichzeitig auch in die Öffentlichkeitsarbeit einer NGO hinein.
Nachdem ich in der Vergangenheit Praktika in Redaktionen absolviert habe, ist es super spannend, auch einmal „die andere Seite“ zu erleben.
Da Luxemburg nur ein sehr kleines Land ist, gibt es hier auch vergleichsweise wenige europäische Freiwillige (aktuell sind wir rund 35).
Mit 11 von ihnen wohne ich in einer Art Wohnheim etwas außerhalb von Luxemburg-Stadt. Mit so vielen Mitbewohner:innen zu leben ist definitiv spannend und einem wird nie langweilig!
Auch bei MSF bin ich nicht alleine, denn an meiner Seite steht eine Freiwillige aus Frankreich. Wir teilen uns zwar kein gemeinsames Aufgabenfeld, jedoch genieße ich den Kontakt zu ihr sehr.
Generell ist es sehr spannend, in Luxemburg neue Leute kennenzulernen, denn dieses kleine Land ist extrem vielfältig.
Mal abgesehen von den etwa 200.000 Pendlern, die jeden Tag ins Land kommen, leben hier sehr viele Menschen mit Migrationshintergrund.
Die meisten Leute sprechen hier mindestens vier Sprachen: Luxemburgisch, Französisch, Deutsch und Englisch. Total spannend!
Anfangs hatte ich nicht wirklich „geplant“, nach Luxemburg zu kommen. Ich wollte streng genommen gar nicht in ein frankophones Land, denn ich wollte zwischen Französisch bilingualem Abitur und einem französischen Studium eine kleine Pause machen und eine andere Sprache entdecken.
Jedoch habe ich im Bewerbungsprozess für meinen Freiwilligendienst eines gelernt: Manchmal sollte man einfach offen dafür sein, was das Schicksal so für einen in Petto hat.
Letztendlich habe ich mich nicht für den Ort, sondern für das Projekt entschieden. Und es hat sich definitiv als die beste Entscheidung herausgestellt, auch wenn ich nicht einmal vier Stunden von Zuhause entfernt bin. Mein Französisch verbessert sich in meinem Projekt stetig, und auch die Öffentlichkeitsarbeit als Zukunftswunsch hat sich bestätigt. Nach nun fünf Monaten habe ich hier einiges gelernt, bin über mich selber hinausgewachsen und mache jeden Tag viele neue und wichtige Erfahrungen.
Mein Ich von vor einem halben Jahr würde gar nicht mehr aus dem Staunen kommen, da bin ich mir sicher!