Juventud y nuevas tecnologias en el area rural
„Juventud y nuevas tecnologias en el are rural“ war ein Freiwilligendienstprojekt in Spanien. In einem kleinen Ort namens La Hoya. Unsere Freiwillige Natalia war dort seit drei Monaten als sie den Bericht verfasst hat. Hier ihr Bericht der wirklich neidisch macht:
Hätte mir jemand vor einem Jahr gesagt, ich würde jeden morgen in einem ländlichen Dorf in Spanien aufwachen, hätte ich wohl gelacht.
Nicht weil es besonders komisch ist, sondern weil ich zu der Zeit einfach nichts mehr wollte als raus aus meiner eigenen Heimat und rein ins Großstadtleben.
Mitten in der Abiturzeit konnte ich mir nichts Besseres vorstellen, als anonym in eine große Stadt wie Hamburg zu ziehen und ein neues Leben anzufangen.
Bloß kein kleines Kaff in dem jeder alles über jeden weiß und wo Big Brother das Lieblingsspiel der Nachbarn ist.
Aber manchmal kommt eben alles ganz anders.
Ich wollte weg, soweit war ich mir sicher.
Aber irgendwie schien mir die Landesgrenze nicht weit genug.
Ich musste wirklich raus, raus aus der Komfortzone und rein in mein eigenes kleines Abenteuer.
Nun bin ich hier.
Hier bedeutet in diesem Fall ein kleinem Dorf namens La Hoya im Südwesten von Spanien.
Auf den Spuren meines eigenen Abenteuers.
Nach mehr als drei Monaten kann ich sagen, dass ich nicht bereut habe, denn Schritt zu wagen, für neun Monate hierher zu ziehen.
Ich sehe mich noch an meinem ersten Tag.
Völlig neue Umgebung, eine neue Kultur, eine neue Sprache, neue Bekanntschaften und meine erste eigene Wohnung…
Inzwischen ist das schon alles zu Alltag geworden, aber einen Alltag den ich sehr zu schätzen weiß.
Natürlich bin ich nicht als Tourist hier, aber tatsächlich macht mir die Arbeit als Freiwillige hier wirklich sehr viel Spaß.
Würde ich im Detail alles erzählen, was in meinen Zuständigkeitsbereich fällt, müsste ich wohl etwas weiter ausholen, aber das zeugt nur davon, wie divers meine Arbeit ist.
Im Allgemeinen hat mein Projekt mit Kindern zu tun. Ich unterstütze Lehrkräfte im Kindergarten und in der Schule beim Englischunterricht. Ich habe eine eigene kleine Kindergruppe mit denen ich spielerisch Englisch lerne und gebe auch Kurse für Erwachsene in Englisch und Deutsch.
Neben der Sprachvermittlung, arbeite ich auch im Jugendzentrum, dass ich regelmäßig einen Tag in der Woche öffne. Außerdem entwickle ich im Rahmen der Jugendarbeit unserer Organisation Workshops für Jugendliche. Auch gebe ich wöchentlich einen Newsletter für Jugendliche heraus, was in der Woche alles so für Veranstaltungen in der Umgebung stattfinden.
Nunja und für was immer ich gebraucht werde, springe ich natürlich ein.
Vorträge filmen, dokumentieren, Feierlichkeiten der Organisation organisieren und mitveranstalten, zu Informationsveranstaltungen unserer Co-Organisationen gehen und dort aushelfen, was eben gerade von mir gebraucht wird.
Damit bin ich dann von Montags bis Donnerstag ausgelastet, obwohl ich natürlich die unantastbare Siestazeit der Spanier frei habe.
Mein Wochenende, ein Glück, hat meine Organisation mir um einen Tag verlängert, sodass mein Freitag gleichzeitig mein freier Tag ist!
Obwohl ich viel Spaß an der Arbeit habe, genieße ich meine Wochenenden sehr ausgiebig.
Dank der Größe des Dorfes, habe ich viele Menschen in kürzester Zeit kennengelernt, denn als neues Gesicht, habe ich dort die ersten Wochen wirklich für aufsehen gesorgt.
Dank der netten und gastfreundlichen Art der Spanier, war das aber nicht wirklich unangenehm und ich habe Glück, dass ich bei diesen Begegnungen wirklich gute Freunde gewonnen habe.
Diese begleiten mich nun jedes Wochenende auf Sightseeing Tour durch die nächstgelegene große Stadt oder bringen mir die Spanische Kultur näher.
Ich weiß jetzt schon nicht mehr wie ich ohne spanische Sonne, Essen und Mentalität leben kann!
Trotz meiner positiven Einstellung und dem Willen viele neue Freunde zu machen und neues zu entdecken, muss ich einräumen, dass ich wirklich viel Glück mit meiner Organisation habe.
Eigentlich bin ich eher ein Teil einer großen Familie geworden statt als fremde Freiwillige zu arbeiten. Die spanische Mentalität und Offenheit macht es einem einfacher seinen Schutzwall fallen zu lassen und sich mit Fremden zu unterhalten.
Obwohl ich mir vorgenommen hatte, viel zu geben in Form von Kenntnissen, Motivation, Hilfsbereitschaft, etc muss ich mir eingestehen, dass ich viel mehr gewonnen habe.
Ich habe die Chance erhalten, mich noch einmal neu kennenzulernen, mich in anderen Lebensumständen zu bewegen und mit dem was ich kann und habe, anderen zu helfen.
Es ist ein tolles Gefühl, zu etwas Größerem beizutragen und dafür Anerkenneng zu bekommen.
Es mag sich vielleicht alles nach romantischen Gefasel anhören, aber (Glück für mich!) entspricht es der Wahrheit.
Wäre Spanien ein Mann, hätte ich mich über beide Ohren verliebt.
Das Land ist ganz anders als ich es von Deutschland gewohnt bin, nicht besser nicht schlechter aber definitiv anders!
Die Spanier scheinen auf den ersten Blick sehr chaotisch, spontan und vor allem laut!
Aber schnell lernt man diese Dinge irgendwie zu schätzen.
Diese Menschen wissen wirklich wie man ihr Leben genießt.
Hier wurde mir gezeigt wie wichtig es ist zu arbeiten um zu leben, nicht zu leben um zu arbeiten.
Hinter den allzuoft chaotischen Spaniern, stecken wirklich herzensgute Menschen mit viel Emotion und Spaß am Leben. Zumindest hatte ich das Glück, viele von diesen Menschen kennenzulernen.
Also falls ihr die Chance erhalten solltet an einem EFD teilzunehmen, lasst es euch nicht entgehen! Jeder mag andere Erfahrungen machen, aber sie werden es definitiv Wert sein, die guten sowie die schlechten!
Mehr von meinen Abenteuern gibt es unter: confessions-of-a-stranger.tumblr.com