26 Jun

Monkey Business

In dieses Projekt entsenden wir seit Jahren! Eines der ganz wunderbaren Art! Unsere Freiwillige Naike kommt seit letztem Jahr in den Genuss sich bei dem Projekt einzubringen. Sie hat nicht nur viele neue Freund:innen gefunden, sondern weiß nun, was sie als nächstes machen will. Hier ihr sehr schöner Bericht zu Beginn. Danach folgt der Bericht von Fabien. Auch sie war in diesem Projektdurchlauf dabei. Ihr Bericht folgt also gleich unten drunter…:

 

Nachdem ich mein Abitur in der Tasche hatte, bin ich direkt los, die Welt entdecken.
Für ein halbes Jahr bin ich durch Europa gereist. Ich hatte die Hoffnung, irgendwann einen Geistesblitz zu haben und dann zu wissen, was ich später machen möchte.

Doch nach der Reise war ich ähnlich ratlos wie vorher…
Um mehr über mich, meine Interessen und Wünsche herauszufinden, wollte ich also etwas Neues, ganz Anderes ausprobieren, aus meiner Komfortzone rausgehen.

Das ESC Jahr ermöglicht mir genau das. Ich habe mich bei Stichting AAP beworben, weil ich etwas machen wollte, was ich noch nie vorher gemacht habe. Wer hätte gedacht, dass daraus eine der besten Erfahrungen meines Lebens wird?

Aber jetzt mal von vorne… AAP ist ein Auffangzentrum für exotische Tiere in Almere in den Niederlanden.
Es gibt vier Abteilungen: Quarantäne, kleine Säugetiere, kleinere Primaten und Schimpansen.
Als ESC Freiwillige/r arbeitet man in jeder Abteilung für drei Monate und kann somit alles sehen und die Arbeit mit den verschiedenen Tierarten miterleben😊.
Momentan arbeite ich in der Quarantäne-Abteilung. Dort werden neue Tiere empfangen und erst einmal auf jegliche Krankheiten und Parasiten getestet. Unter anderem durfte ich schon mithelfen, drei neue Affen und einen Silberfuchs aufzunehmen, das war echt spannend.
Langweilig wird es bei AAP ganz sicher nicht! Dazu kommt, dass das ganze, sehr internationale AAP Team super herzlich ist und die Beziehungen zu den Mitarbeitern freundschaftlich sind.
Doch man sollte sich bewusst sein, dass das Saubermachen der Gehege einen großen Teil der Arbeit ausmacht. Mir persönlich gefällt die körperliche Arbeit und für die Tiere mache ich das gerne.

Aber auch in meiner Freizeit, die mit meinen drei Tage langen Wochenenden nicht zu kurz kommt, genieße ich das Leben hier in Almere total. Kurz nach meiner Ankunft habe ich es geschafft, dem Damen Team des Basketballvereins „Almere Pioneers“ beizutreten, so dass ich dort eine ganze Saison lang spielen konnte.
Für diese Erfahrung bin ich unglaublich dankbar, denn ich konnte nicht nur meinen Lieblingssport ausüben und gleichzeitig mein Niederländisch verbessern, sondern auch tiefe Freundschaften mit meinen Mitspielerinnen schließen.

Das ist sowieso das Beste an der ESC Erfahrung.
Ich treffe so viele Menschen von überall her und habe Freundschaften geschlossen, die denke ich ein Leben lang halten.
Im Endeffekt hat mir das Jahr nicht nur geholfen herauszufinden was ich später machen möchte, ich habe auch viel über mich selbst gelernt, Erfahrungen gesammelt, Wissen gewonnen und Freunde gefunden.

 


 

Hallo,
mein Name ist Fabien, ich bin 20 Jahre alt und habe direkt nach meinem Abi ein Auslandsjahr bei Stichting AAP gemacht.
Ich wollte schon seit Jahren ins Ausland gehen und Menschen aus verschiedenen Ländern, mit unterschiedlichen Kulturen treffen.

Ich bin relativ schnell auf die Organisation in der Niederlande aufmerksam geworden, weil mich die Arbeit mit (exotischen) Tieren sehr interessiert hat. Glücklicherweise habe ich eine Position als Freiwillige bekommen.
Direkt zu Beginn wurde ich sehr herzlich von allen empfangen.
Ich habe in der Quarantäne-Station angefangen und im Drei-Monats-Takt danach im „Chimpanse Complex“ (CC), im „Primate Departement“ (PRB) und schließlich im „Mammals Departement“ gearbeitet.

Die Arbeit und die Aufgaben in den verschiedenen Departements sind sehr unterschiedlich und abwechslungsreich. Aber einem sollte auf jeden Fall bewusst sein, dass der Hauptteil aus Putzen besteht. Sonst darf man die Tiere auch füttern und täglich enrichments (Beschäftigungsmöglichkeiten, wie Boxen mit Heu und Sonnenblumenkernen) zubereiten. Man lernt einiges über Tiere, aber auch über das Leben im Ausland generell.
Die Mitarbeiter bei AAP sind sehr international sowie die anderen Freiwilligen. Im Allgemeinen finde ich die Atmosphäre hier sehr familiär.

Neben der Arbeit habe ich auch neue Freunde gefunden und viel unternommen. Weil Amsterdam so nah an Almere dran ist, sind wir dort sehr oft hingefahren (auch zum Feiern). Sonst war ich auch in anderen niederländischen Städten. Die Strecken mit dem Zug sind in der Regel sehr kurz, weil alles nah aneinander liegt, es ist aber nicht sehr günstig.
Wir haben uns aber auch ganz oft in „Riga“, dem Freiwilligenhaus auf dem AAP Gelände, getroffen und auch in Almere selbst kann man einiges unternehmen.

Zum Auslandsjahr gehört auch ein Training, das man mit anderen europäischen Freiwilligen hat, die auch in den Niederlanden sind. Teil des Trainings ist ein Online-Kennenlernen sowie zwei Treffen.
Corona hatte die ganze Sache etwas verkompliziert, dennoch war es eines meiner besten Erfahrungen, die ich gemacht habe.
Zu der Kommunikation hier kann ich sagen, dass man mit Englisch schon sehr weit kommt. Als Deutscher versteht man Niederländisch auch zu großen Teilen gut, zumindest Geschriebenes.
Abschließend lässt sich nur sagen, dass AAP ein toller Ort für ein Auslandsjahr ist, ich kann es jedem empfehlen 🙂