Voluntariado En La Comarca Del Bages
„Voluntariado En La Comarca Del Bages“ war ein EFD-Projekt in Spanien. Genauer gesagt in Manresa in Katalonien. Unsere Freiwillige Jana ist dort seit ca. drei Monaten noch bis zum Sommer. Hier ihr schöner Bericht:
Ich bin seit jetzt etwa 100 Tagen in Manresa, Katalonien.
Und was alles in dieser Zeit passiert ist, lässt sich kaum in einem Text zusammenfassen. Schon gar nicht in einem kurzen.
Wo fängt man an? Bei der Ankunft, dem ersten Arbeitstag, dem ersten Spracherfolg? Was ist alles wichtig? Das Projekt, die Unterbringung, Freunde und Freizeit? Und was müssen zukünftige Freiwillige unbedingt wissen? Dass es eine gute Vorbereitung braucht, dass nichts so sein wird, wie man es sich vorgestellt hat, dass man den EFD unbedingt machen sollte?
Was ist der EFD denn eigentlich für mich?
Er ist Freizeit, Reisen, Entdeckungen.
Er ist Spannung, Aufregung, Erfolg.
Er ist Sprache, Menschen, Kultur.
Und vor allem Spaß.
Ich bin Anfang Oktober – nach langem Hin und Her mit Bewerbung, Finanzierung & Co. – endlich auf dem Flughafen in Barcelona gelandet. Bei strahlendem Sonnenschein und 25 °C, besser hätte der Empfang gar nicht sein können.
Und dann ging es mit Charly, einer weiteren Freiwilligen, die am gleichen Tag angekommen ist, in unser zukünftiges Zuhause. Einer der größten Schocks meines Lebens! Wie sollte ich denn die kommenden neun Monate in dieser chaotischen, dreckigen und ungemütlichen Wohnung verbringen?!
Die gute Nachricht ist: ich fühl mich hier mittlerweile total zu Hause und freue mich jedes Mal, wenn ich nach einem langen Arbeitstag endlich die Tür aufschließen kann. Und Putzen hilft ganz gut gegen Dreck. 😉
Die ersten Tage waren voll neuer Eindrücke und Erlebnisse. Polizeiliche Anmeldung, ein eigenes spanisches Bankkonto, Sprachkurse, Bibliothek – und dann das Projekt!
Ich arbeite in einer Organisation, die soziokulturelle Services und nonformale Bildung (hauptsächlich für Kinder und Jugendliche) anbietet. Den größten Teil meiner Arbeitszeit verbringe ich im Jugendclub La Kampana und führe dort gemeinsam mit meinen Kolleginnen die verschiedensten Aktivitäten mit den Jugendlichen durch. Außerdem arbeite ich im Jugendinformationsbüro der Comarca (ähnlich zu unseren Landkreisen) und fange jetzt an, zur Mittagessenszeit in einer Grundschule mit den Kindern auf Englisch Spiele zu spielen.
Mein Tätigkeitsprofil entspricht genau meinen Vorstellungen und auch meinen späteren Berufsideen. Insofern war meine Platzierung in diesem Projekt ein Volltreffer – und ich glaube, dass gerade das richtige Projekt einen gelungenen EFD ausmacht.
Aber natürlich besteht das Leben hier nicht nur aus Arbeit! Ich reise ganz viel umher und will so viel wie möglich von Land und Leuten entdecken.
Gerade in Spanien finde ich das spannend, da es so viele unterschiedliche Regionen und Lebensweisen gibt.
Ich bin hier in Katalonien gelandet und obwohl man davon in Deutschland nicht so viel mitbekommt, sind die Unabhängigkeitsbestrebungen der Katalanen omnipräsentes Gesprächsthema. Tatsächlich haben sie eine eigene Kultur, eigene Feste, Bräuche, Geschichten und Traditionen. Das spiegelt sich auch in der Sprache wieder: obwohl jeder Spanisch versteht und spricht, geschieht das tägliche Leben auf Katalanisch.
Anfangs fand ich das sehr frustrierend – ich bin doch hier, um Spanisch zu lernen und in Spanien zu leben! Und dann lande ich in einem „eigenen“ Land?!
Mittlerweile habe ich allerdings festgestellt, dass ich daraus viele Vorteile und Erfahrungen ziehen kann. Zwei Sprachen auf einmal zu lernen, ist eine tolle Ergänzung zu all den „doppelten“, d.h. spanischen und katalanischen Erlebnissen, die ich hier habe. Spanien ist zwar in der Mentalität etwas fern – aber geographisch nah. Also ist es auch kein Problem, mal wirklich „spanische“ Luft zu schnuppern.
Hinzu kommen für mich die durchweg positiven internationalen Begegnungen in meiner Wohnung – Manresas Freiwillige leben alle zusammen in einer WG. Also bis zu sieben Personen aus ganz Europa und der Türkei! Was Probleme vorprogrammiert erscheinen lässt, ist eigentlich ein großer Triumph: man kommt zusätzlich zur spanischen Kultur noch mit jungen Menschen aus anderen Ländern in Kontakt, man hat sofort Gleichaltrige, mit denen man etwas unternehmen kann und man ist in den ersten Schritten auf dem Weg der Selbstständigkeit und in der teilweise turbulenten Zeit des EFD nicht alleine. Man lebt sogar mit Leuten zusammen, die genau die gleichen Erfahrungen teilen!
In den Fragen, die ich bekommen habe, um diesen Text zu schreiben, hieß es auch: Was ist das besonders Bemerkenswerte?
Die Antwort lautet: alles.
Ich habe mir hier ein komplett neues Leben aufgebaut – ein schönes, erfülltes, abwechslungsreiches, anderes Leben. Natürlich ist es nicht immer einfach, doch gerade dann fängt der EFD an Spaß zu machen!
Du willst mehr wissen? Dann schreib mir eine E-Mail: fraeulein.zimt@freenet.de