Social Solidarity in Denmark
Im Projekt „Social Solidarity in Denmark“ hatten wir mehrere Freiwillige, die in verschiedenen Aufnahmeorganisationen ihren Dienst geleistet haben. Hier nun ein Bericht von Pia, die ihren Freiwilligendienst in Bustrup absolvierte. Ein sehr vielfältiges Projekt. Aber lest selbst:
Ich wollte einen Freiwilligendienst machen, um mich herauszufordern, aus meiner Komfortzone auszubrechen und in eine komplett neue „Bubble“ einzutauchen.
Dass die Herausforderungen schon bei dem Auswahlgespräch für mich beginnen, hatte ich aber doch nicht erwartet 🙂
Tief in den Pyrenäen auf einer wunderschönen Reise wurde mir eine Stunde vor dem Gespräch mitgeteilt, dass das WLAN im gesamten Umfeld ausgefallen ist. Wie verrückt bin ich anschließend durch kurvige Straßen gerast, um irgendwie einen Ort mit Internetzugang zu finden. Glücklicherweise hat dann doch alles geklappt und ich wurde von meiner Mentorin schon ein bisschen auf meinen Freiwilligendienst eingestimmt.
Der Start meines Freiwilligendienstes kann als Bild für die gesamte Zeit genutzt werden. Es war nicht immer ganz einfach, aber liebevolle Menschen auf dem Weg haben mich unterstützt und im Endeffekt war genau dieser Weg sehr gut für mich. Und mit der Zeit kam das Vertrauen, dass schon alles so kommt, wie es kommt und es kommt gut.
Ich habe sieben Monate einen Freiwilligendienst in Bustrup, Dänemark geleistet, welches eine Tagesschule involviert und Zentrum dreier Carehomes ist.
Hier leben schutzbedürftige Jugendliche, die einen schwierigen Start in ihr Leben hatten. Man lebt in einer wunderschönen Landschaft von nichts, als Straßen, Feld, Wald, Seen und Meer umgeben. Außerdem arbeitet man in einer sehr internationalen Umgebung, wenn man also ohne jegliche Dänisch Kenntnisse kommt, ist das kein Problem.
Die Aufgaben sind vielfältig und flexibel. Das heißt, man kann verschiedene Aufgabenbereiche ausprobieren und für sich herausfinden, was einem am besten liegt.
Ich persönlich habe vormittags mit älteren Schüler:innenn im handwerklichen Team gearbeitet und nachmittags individuelle Projekte mit einzelnen Schüler:innen gemacht oder kreative Nachmittage gestaltet.
Ich hatte somit die Möglichkeit, Bindungen zu den Schüler:innen aufzubauen, wenn wir spazieren waren, im Garten gearbeitet haben, im Fitnessstudio trainiert haben, im Schwimmbad waren, getaucht sind, …
Zusätzlich habe ich noch bei Filmabenden und Partys mitgewirkt, im Carehome vorbeigeschaut, in der Küche ausgeholfen oder die 80 Hühner versorgt. Es gibt auch die Möglichkeit, weitaus mehr in die Schule integriert zu werden und Lehrern zu assistieren.
Bustrup ist ein sehr besonderer Ort. Ein Ort, wo sich jeder um einander kümmert und unterstützt. Ein Ort, wo gute Kommunikation sehr wichtig ist und ein Leben in Gemeinschaft geführt wird. Ein Ort, wo Arbeit und ein „separiertes Leben“ mehr und mehr zu einem verschwimmt. Ein Ort, der dich zweifellos prägt und dich weiterbringt – im besten Sinne.
Ich bin sehr dankbar für diese Zeit.