European Solidarity in Action
„European Solidarity in Action“ ist ein Freiwilligendienstprojekt im schönen Tallinn in Estland. Estland gilt als eines der fortschrittlichsten Länder der EU, die Digitalisierung ist weit vorangeschritten und man sagt auch, dass es sehr skandinavisch ist. Auf jeden Fall besitzt Estland eine sehr junge Verfassung im Vergleich zu allen anderen EU-Ländern. Unsere Freiwillige Janne ist dort für 8 Monate. Sie arbeitet in einem Kindergarten. Hier ihr schöner Bericht nach der Halbzeit:
Seit dem 1. Oktober bin ich nun hier in Tallinn. Die Eingewöhnung fiel mir relativ leicht, da ich direkt viele Freiwillige kennengelernt habe, unter anderem auch dadurch, dass ich mit vier anderen in einer WG lebe.
Am Anfang hatte ich ein wenig Angst davor keine neuen Leute kennenzulernen, aber meine Angst war komplett unbegründet. Mittlerweile habe ich viele Freunde gefunden, was total schön ist. Auch bei dem on-arrival Training, das man 1-2 Monate nach Ankunft hat, kann man viele andere Freiwillige kennenlernen, alleine ist man hier definitiv nicht !
Meine Arbeit im Kindergarten konnte ich nach 10-tägiger Quarantäne beginnen. Es macht sehr viel Spaß, ist aber auch anstrengend. Vor allem am Anfang war die Kommunikation sehr schwierig, da ich nicht viel mehr als “Hallo” auf Estnisch sagen konnte und die Kinder kein Englisch sprechen.
Für mich war das eine komplett neue Erfahrung sich nur mit Gesten zu verständigen, nach und nach habe ich mich aber immer mehr an die Sprache gewöhnt und kann mich mittlerweile einigermaßen mit den Kindern unterhalten. Luft nach oben ist da aber definitiv noch. 🙂
Meine Hauptaufgabe besteht darin mit den Kindern zu spielen, ab und zu versuche ich auch Bastelideen etc. einzubringen. Außerdem gebe ich jede Woche eine Gymnastik- und eine Yogastunde. Demnächst, wenn es mein Estnisch zulässt, möchte ich auch gerne eine Präsentation über Deutschland halten, die Möglichkeiten etwas zu machen sind wirklich vielfältig.
Was die Corona-Pandemie betrifft ist Estland wahrscheinlich eines der besten Länder, um sie zu verbringen. Es gibt so gut wie keine Einschränkungen, so dass man im Prinzip alles machen kann.
Am Wochenende besichtige ich oft andere Städte oder gehe wandern (z.B. in den Mooren, die sehr bekannt für Estland sind).
Die Entfernungen sind wirklich nicht groß, mit dem Auto braucht man ca. 3h um vom Norden in den Süden Estlands zu fahren. Die Busverbindungen sind meistens auch ganz gut vorhanden.
Tallinn selbst ist wirklich schön ! Ich verstehe, warum hier normalerweise viele Touristen sind. Vor allem die Altstadt mit ihren kleinen Gassen, der Stadtmauer und den Aussichtsplattformen mit Blick auf die ganze Stadt und sogar die Ostsee ist echt toll! Ein für mich perfekter Ort, um meinen Freiwilligendienst zu absolvieren. Zumal ich sonst wahrscheinlich nie hierher gekommen wäre.
Auch die Lage von Tallinn ist super. Mit der Fähre kommt man schnell nach Finnland und in wenigen Stunden kann man nach Lettland, Litauen und Russland fahren. Dieses Jahr ist das Ganze wegen Corona natürlich ein bisschen schwieriger, aber normalerweise kann man neben Estland auch noch andere Länder bereisen.
Die Organisation, mit der ich und auch die meisten anderen Freiwilligen hier sind, heißt EstYES. Bei Fragen stehen sie einem immer zur Verfügung, im Dezember haben sie auch ein kleines Schlittschuh-Event mit allen Freiwilligen organisiert. Ich fühle mich hier auf jeden Fall gut aufgehoben.
Ich kann es jedem nur empfehlen einen Freiwilligendienst zu machen, man bekommt so viele Eindrücke und macht viele Erfahrungen in kurzer Zeit. Auch wenn für mich persönlich die Arbeit im Kindergarten wahrscheinlich nicht das ist, was ich später machen möchte finde ich es dennoch optimal für einige Monate und ich bereue es keine Sekunde hier zu sein!